Genaue Vorstellungen wie ein Christbaum auszusehen hat: Auch daran entzünden sich Konflikte.

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  1. Sich große Erwartungen machen. Weihnachten wird überall als idyllisches Familienfest inszeniert. Vor allem die Werbung weckt große Erwartungen, an denen Familien oft scheitern. Deshalb ist die Vorstellung eines seligen Weihnachtsfests oft das größte Hindernis für dessen Gelingen. Besser ist es, sich vollkommen ohne konkrete Pläne an dem verabredeten Ort einzufinden und Weihnachten als ein ganz normales Abendessen vorbeiziehen zu lassen.

  2. Die Organisation des Heiligen Abends für selbstverständlich nehmen. Für alle, die das Weihnachtsfest ausrichten, ist der Weihnachtstag und -abend oft der anstrengendste Tag im Jahr. Oft haben die Vorbereitungen schon lange vor dem 24. Dezember begonnen. All jene, die nur als Gäste kommen, sollten sich dessen bewusst sein – und am Heiligen Abend mithelfen. Für die, die alles organisieren, könnte es gut sein, auch ein paar Aufgaben zu delegieren.

  3. Sich betrinken. Alkoholkonsum ist zu Weihnachten eine Gratwanderung. Einerseits lockert ein Glas Sekt die Stimmung auf – in Familien mit eher steifem Umgang ein Vorteil, andererseits kann zu viel Alkohol dazu führen, dass sich in konfliktreichen Familiengefügen die Mitglieder dann betrunken "die Wahrheit" an den Kopf werfen. Das führt dann meistens zu einem klassischen Zerwürfnis. Keine gute Voraussetzung fürs nächste Weihnachten.

  4. Sich finanziell verausgaben. Geschenke gehören zu Weihnachten dazu. Doch oftmals kennen die Familienmitglieder die Wünsche der anderen nicht so genau. Dinge auf Verdacht kaufen ist immer riskant. Laut einer Untersuchung der University of East London erhöhen Weihnachtseinkäufe den Bluthochdruck. Wenn der Geschenkempfänger unterm Weihnachtsbaum dann unglücklich ist, ist die nächste Krise da. Zur Vermeidung dieses Zustands gibt es drei Möglichkeiten: Entweder man schenkt Gutscheine (da kann wenig schiefgehen, außer der Beschenkte steht auf Überraschungen), oder jedes Geschenk kommt mit Umtauschgarantie. Dritte Option: Man erbittet im Vorfeld von allen, die man beschenken will, einen Wunschzettel und wählt aus.

  5. Allen etwas schenken. Auf Geschenke zwischen Erwachsenen könnte man zur Stressreduktion verzichten und zum Beispiel nur die Kinder beschenken, die einen Brief ans Christkind geschrieben haben.

  6. Schlechte Laune übelnehmen. Weihnachten ist eine schwierige Zeit für alle, die in der Vergangenheit ihnen Nahestehende verloren haben. Sie vermissen sie zu Weihnachten meist ganz besonders. Diese Art von Trauer muss sich nicht in Traurigkeit äußern, sondern kann sich auch als schlechte Laune breitmachen. Gut ist, wenn sich die anderen dessen bewusst sind und nicht zu sehr darauf eingehen.

  7. Sich überfressen. Das ist angesichts der Fülle von Köstlichkeiten, die in manchen Familien auf den Tisch gebracht werden, ganz einfach. Vor allem: Je kälter es draußen ist, umso größer die Lust nach Fettem und Zuckrigem. Ein Trick: Zu Weihnachten neue kalorienarme Speisen als Option einführen. Rohkost oder Salat zum Beispiel, als Dessert Obstsalat. Wer Kekse isst: nie nebenbei.

  8. Nur Familie einladen. Bei Familien mit einer schwierigen Familiendynamik könnte das Einladen gemeinsamer Freunde die Stimmung auflockern. Vor allem dann, wenn diese Freunde und Freundinnen sonst Weihnachten alleine verbringen würden. (Karin Pollack, 23.12.2018)