Vorweg: Das ist nichts fürs kleine Börserl. Die Aromaplatte "Aropur" eines Hightech-Unternehmens ist ein Präsent aus dem Premiumsegment. Sie bringt mehr Qualität und Haltbarkeit für die Lebensmittel in der Küche oder in der Gastronomie. Das Stück aus Edelstahl ist ein "System in Form einer Platte, mit der bereits fertiggestellte, verpackte Produkte auf höchstmögliches Qualitätsniveau gebracht werden". Auf der Webseite wird nicht viel mehr verraten. Der Interessierte erhält nur auf Anfrage Flyer, Betriebsanleitung und Preisliste. Spätestens bei der wird die Milch vor Schreck sauer – und das, obwohl das Produkt eine längere Haltbarkeit von Lebensmitteln verspricht.

Das Ei wird ohne Platte niemals Qualitätsstufe 1A erreichen.
Foto: Christian Kreil

Die Ausführung für den "Profi" kostet deutlich mehr als 8.000 Euro

Die günstigste Aromaplatte ("Gourmet") im A4-Format kostet laut zugesandter Preisliste 1.335 Euro. Wer aufs Ganze gehen will und viele Mäuler zu stopfen hat, kommt um das Modell "Profi" (1.000 mal 1.200 Millimeter) wohl nicht herum und muss 8.764 Euro ausgeben. Technologisch sind die Aromaplatten ident: Sie dienen "zur Aufschließung der Aromen, zur Erhöhung der Haltbarkeit, zur Qualitätssteigerung und optimalen Bioverfügbarkeit von Getränken und Lebensmitteln, zur Beseitigung von Geschmacksfehlern." Hinzu kommt, dass die energieautarken Metallteile zusätzlich ein paar von uns schlichten Gemütern als ehern eingeschätzte Gesetze der Naturwissenschaft über den Haufen werfen. Glaubt man der "Aropur"-Infomappe, bündeln – nicht näher definierte – "Aropur"-Elemente im Inneren der edlen Platte elektromagnetische Felder, wodurch sich die Molekularstrukturen der Inhaltsstoffe "entsprechend der elektrochemischen Wertigkeit" ordnen. Wir glauben das, denn die Webseite des Unternehmens verspricht: "Aropur baut auf den Erkenntnissen der Naturwissenschaft auf und verbindet sie mit Anforderungen der alltäglichen Praxis."  

Nice Try, um ein paar tausend Euro zu sparen. Aber via Tablet funktioniert das Hightech-Gerät nicht.
Foto: Christian Kreil

Einsatz bei "gestressten" Lebensmitteln – wie gehackten Zwiebeln

Die Aromaplatte kann auch nach dem Kochen bei fertigen Gerichten eingesetzt werden – vor allem bei "solchen Lebensmitteln, die mechanisch oder maschinell stark 'gestreßt' werden wie z. B. gehackte Zwiebel und Kräuter." Ob es das von uns etwas unsensibel weich geprügelte Wiener Schnitzel mit der Aromaplatte wieder ins seelische Lot schafft, ist fraglich. (Christian Kreil, 9.12.2018)

Leuchtende Augen-Faktor: ★★★★☆

Umtauschgefahr-Faktor: ★★★★★

Den Beschenkten verärgern-Faktor: ★★★☆☆

Bereits geöffnete Türchen des Adventkalenders