Trump wetterte gegen eine Förderkürzung.

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Frankfur – Spekulationen auf eine geringere Förderkürzung durch die Opec haben die Ölpreise am Donnerstag deutlich nach unten gedrückt. Brent kostete mit 58,36 Dollar je Barrel in der Spitze 5,2 Prozent weniger. WTI verbilligte sich zeitweise um fünf Prozent auf 50,23 Dollar je Fass. Das Ölkartell Opec hat sich auf seinem Treffen in Wien laut der saudiarabischen Regierung noch nicht auf eine Förderkürzung einigen können. Delegierte hatten am Morgen erklärt, das Kartell warte noch auf eine Entscheidung von Nicht-Opec-Mitglied Russland.

Saudi-Arabien möchte Russland davon überzeugen, zu der Förderdrosselung mindestens 250.000 bis 300.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag beizusteuern, wie mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Insgesamt soll die Reduzierung 1,3 Millionen Barrel pro Tag betragen.

"Vom Ausgang des zweitägigen Treffens wird maßgeblich abhängen, welche Richtung die Ölpreise in den nächsten Monaten nehmen werden", prognostizierten die Analysten der Commerzbank. Werde im nächsten Jahr ein Überangebot vermieden, würde der Brentölpreis leicht steigen.

Die Ölfördermenge der weltgrößten Produzenten – Opec, Russland und die USA – ist seit Ende 2017 um 3,3 auf 56,38 Millionen Barrel pro Tag gestiegen.

Noch vor der Ankündigung rief US-Präsident Donald Trump das Ölkartell dazu auf, von einer Förderkürzung abzusehen. Hoffentlich werde die OPEC die Fördermengen nicht beschneiden, schrieb Trump auf Twitter. "Die Welt will keine höheren Ölpreise sehen und braucht sie auch nicht!", fügte er hinzu. (APA, 6.12.2018)