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Die Statue des siegreichen Jünglings zählt zu den wertvollsten Exponaten der Getty Villa.

Foto: Nick Ut / AP

Los Angeles – Trotz höchstrichterlichen Urteils aus Italien verweigert das Getty Museum in Los Angeles weiterhin die Rückgabe einer mehr als 2000 Jahre alten Bronzestatute. Die griechische Statue "Siegreiche Jugend" sei 1964 in internationalem Gewässer gefunden und 1977 von dem Museum auf legalem Weg gekauft worden, erklärte die stellvertretende Kommunkationschefin der Getty-Stiftung, Lisa Lapin.

Die Anordnung der Kassationsgerichts verstoße gegen "US- und internationales Recht", deshalb bleibe die Statue in Los Angeles, wo sie seit "fast einem halben Jahrhundert öffentlich ausgestellt" werde, erklärte Lapin. "Wir werden weiterhin unser Recht an der Statue verteidigen", fügte sie hinzu. Italiens höchstes Gericht hatte am Montag endgültig die Rückgabe angeordnet und damit in einem über zehnjährigen Rechtsstreit um die Statue endgültig entschieden, die zu den wertvollsten Exponaten der Getty Villa zählt.

Fischer hatten die angeblich von dem griechischen Bildhauer Lysipp stammende Statue vor der italienischen Küstenstadt Fano aus der Adria geholt. Sie soll mehrfach verkauft und schließlich außer Land geschmuggelt worden sein, bevor das Getty-Museum sie schließlich für 3,95 Millionen Dollar von einem deutschen Händler erwarb. Jahre zuvor hatte Italiens höchstes Gericht noch geurteilt, es gebe keinen Beweis für Italiens Besitz an dem Werk.

Das von dem US-Ölmilliardär John Paul Getty gegründete Museum hatte 2007 nach langen Verhandlungen mit Italien der Rückgabe von über 40 Kunstwerken zugestimmt, die nach Angaben Roms gestohlen und dann heimlich außer Landes geschafft worden waren. (APA/AFP, 6.12.2018)