Paris – In Frankreich sollen am Samstag landesweit 90.000 Sicherheitskräfte dafür sorgen, dass es nicht zu weiteren Ausschreitungen kommt. Dies kündigte Ministerpräsident Edouard Philippe am Donnerstag an. Zugleich zeigte er sich offen für neue Maßnahmen, um die Arbeiter mit den niedrigsten Löhnen zu entlasten.

Die französischen Behörden warnen vor einer neuen Welle der Gewalt am Wochenende. Obwohl die Regierung ihre umstrittenen Pläne für eine Erhöhung der Ökosteuer gekippt hat, fällt es Präsident Emmanuel Macron schwer, die Wut der Demonstranten einzudämmen.

Äußerung Macrons geplant

Randalierer hatten am vergangenen Wochenende Autos in Brand gesetzt, Cafes verwüstet, Läden geplündert und in wohlhabenden Vierteln der Hauptstadt Anti-Macron-Graffiti an die Wände gesprüht. Es waren die schwersten Straßenkämpfe in der Pariser Innenstadt seit der Studentenrevolte 1968.

Macron selbst will sich Anfang kommender Woche zur Krise rund um die "Gelbwesten"-Proteste äußern. Vor den für Samstag geplanten erneuten Protestaktionen sei keine Stellungnahme Macrons geplant, um "kein Öl ins Feuer zu gießen", sagte der Präsident der französischen Nationalversammlung, Richard Ferrand, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Dafür werde sich der Staatschef "Anfang kommender Woche" an die Öffentlichkeit wenden. Frankreich wird seit Wochen von Protesten der "Gelbwesten"-Bewegung erschüttert. Auslöser waren die hohen Treibstoffpreise und eine geplante Anhebung der Ökosteuer auf Benzin und Diesel. (APA, 6.12.2018)