Am Tatort waren zahlreiche Beamte mit Schutzweste und Helm sowie einige Kriminalisten und die Spurensicherung in Zivil im Einsatz.

Foto: Matthias Cremer

Fahndungsbild 1.

Fahndungsbild 2.

Foto: APA/LPD WIEN

Wien – Nach dem Banküberfall mit einem angeschossenen Wachmann Donnerstagfrüh in der Wiener City sucht die Polizei nun mit Bildern aus den Überwachungskameras nach dem Täter. Der Räuber trug jedoch offenbar eine hautfarbene Latexmaske vor dem Gesicht, wie die am Nachmittag veröffentlichten Fotos zeigen. Für Hinweise, die zur Ausforschung des Täters führen, wurde eine Belohnung ausgelobt, die am Freitag von zuvor 2.000 auf 5.000 Euro erhöht wurde.

Der Täter war mit einem Fahrrad zur Filiale der Denizbank am Kärntner Ring 14 gekommen, das er auf der Straße abstellte. Um 7.50 Uhr hielt er laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer einem eintreffenden Mitarbeiter seine Pistole vor und ging so mit dem Angestellten in die noch geschlossene Filiale. In der Bank waren bereits zwei weitere Mitarbeiter anwesend, von denen der Räuber ebenfalls unter Zuhilfenahme der Waffe Geld forderte. Dieses bekam er ausgehändigt und flüchtete.

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Als der Täter mit dem Fahrrad um die Ecke durch die Dumbastraße flüchten wollte, erschien der Sicherheitsmann der Bank zum Dienst und wollte den Räuber aufhalten. Dabei kam es zu einem Handgemenge zwischen den Männern. "Der Täter ist stehen geblieben und mit einem Fuß vom Rad gestiegen", berichtete Maierhofer. Dann schoss er dem Security einmal in den Oberschenkel und setzte seine Flucht nach links in die Bösendorferstraße fort. An dieser Stelle verlor er einen Teil der Geldscheine, wie auf Videoaufnahmen zu sehen ist.

Eine Großfahndung wurde eingeleitet, an der zahlreiche Einsatzkräfte am Boden sowie zwei Polizeihubschrauber beteiligt waren. Die Maßnahmen betrafen laut Maierhofer das ganze Stadtgebiet und das Wiener Umland. Von dem Räuber fehlte jedoch auch am Nachmittag noch jede Spur, woraufhin die Polizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bilder des Verdächtigen veröffentlichte.

Der Täter ist vermutlich zwischen 25 und 35 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß und schlank. Er trug eine dunkle Hose, einen dunklen Mantel, ein blaues oder graues Hemd sowie eine weiß-schwarz-graue Haube. Die Beute packte er in ein großes grünes Sackerl. Er sprach Deutsch, laut Polizei eventuell im Wiener Dialekt. Hinweise – auch vertraulich – nimmt das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsdienst, Gruppe Kampner unter der Telefonnummer 01-31310-33800 entgegen.

Der Wachmann wurde von der Wiener Berufsrettung notfallmedizinisch versorgt. Er kam laut Pressesprecherin Corina Had mit schweren Verletzungen in ein Spital. Nach Informationen der Polizei befand sich der 30-Jährige nicht in Lebensgefahr. Die drei anwesenden Bankangestellten waren geschockt, aber sonst unverletzt. Die Berufsrettung war mit mehreren Teams an Ort und Stelle.

Von der Polizei standen am Tatort zahlreiche Beamte mit Schutzweste und Helm sowie einige Kriminalisten und die Spurensicherung in Zivil im Einsatz. Passanten und Autofahrer wurden mit Absperrbändern am Durchqueren der Dumbastraße zwischen der Bank und dem Hotel Imperial gehindert. An der Kreuzung mit der Bösendorferstaße blieb nach dem Abtransport des verletzten Wachmanns ein blutiges Tuch am Gehsteig zurück. Neben zahlreichen Medienvertretern verfolgten auch Schaulustige und Touristen das Geschehen. (APA, 6.12.2018)