Tokio – Die japanische Regierung will Insidern zufolge keine Lieferverträge mehr mit den chinesischen Telekommunikationskonzernen Huawei und ZTE abschließen. Ein entsprechendes Verbot für Regierungsbehörden sei geplant, sagten eine mit dem Vorgang direkt vertraute Person und eine weitere, die darüber informiert wurde, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Zeitung "Yomiuri" hatte über das Vorhaben zuerst berichtet. Demnach wird die Regierung womöglich am Montag ihre internen Beschaffungsvorschriften überarbeiten als Teil ihrer Bemühungen, Geheimdienstlecks und Cyberangriffe zu verhindern.

Festnahme wegen Iran-Sanktionen

In den westlichen Industriestaaten steht Huawei schon länger am Pranger: Sie befürchten eine Einflussnahme durch die Regierung in Peking, Spionage und Störung der nationalen Netze. Die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou war am Samstag nach Aufforderung der US-Behörden im kanadischen Vancouver festgenommen worden.

Hintergrund der Festnahme sind Insidern zufolge unter anderem mutmaßliche Verstöße gegen Iran-Sanktionen der USA. Ähnliche Sanktionsverstöße brachten in der Vergangenheit bereits dem zweitgrößten chinesischen Netzwerkbauer ZTE scharfe Auflagen und ein zwischenzeitliches US-Lieferverbot ein. (APA, 7.12.2018)