Die Demonstrationen in Athen konzentrierten sich auf das Viertel Exarchia.

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Athen – Zehn Jahre nach dem Tod eines 15-Jährigen durch eine Polizeikugel ist es in der Nacht auf Freitag zu Ausschreitungen in Athen und anderen Städten Griechenlands gekommen. Laut Behörden wurden dabei mindestens drei Menschen leicht verletzt. Zudem seien 13 Randalierer festgenommen worden, berichtete der TV-Sender ERT unter Berufung auf die Polizei.

Zu Krawallen kam es auch in den Hafenstädten Thessaloniki, Volos und Patras. Die Lage habe sich am frühen Freitagmorgen beruhigt, berichteten Reporter.

Brennpunkt Exarchia

Die schwersten Ausschreitungen gab es im Athener Autonomenviertel Exarchia. Autonome schleuderten hunderte Brandflaschen auf die Polizei und errichteten Barrikaden aus Müllcontainern und anderen Gegenständen. Die Polizei setzte massiv Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfer ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben.

Vorangegangen waren friedliche Demonstrationen von Jugendlichen. Sie erinnerten an den Tod des Jugendlichen vor zehn Jahren und demonstrierten gegen Arbeits- und Perspektivlosigkeit.

Urteil gegen Schützen 2010

Autonome versuchen zum Jahrestag des Todes von Alexandros Grigoropoulos Athen immer wieder ins Chaos zu stürzen. Nach den tödlichen Schüssen war die Hauptstadt im Dezember 2008 von einer beispiellosen Welle der Gewalt erfasst worden.

Die Schäden gingen nach Schätzungen der Regierung damals in die dreistellige Millionenhöhe. Im Oktober 2010 wurde der Schütze zu lebenslanger Haft verurteilt. (APA, 7.12.2018)