"Vom Himmel hoch" heißt der neue Fall, der Lena (Ulrike Folkerts) Rätsel aufgibt. Darum geht es: Dr. Steinfeld wird erschlagen in seiner Praxis gefunden. Der Psychiater war spezialisiert auf Kriegstraumata, unter seinen Patienten finden sich zivile Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen wie auch traumatisierte Militärangehörige der US Air Base. Vor allem der Fall von Mirhat Rojan fesselt Lenas Aufmerksamkeit: Der Kurde verlor bei einem amerikanischen Drohnenangriff im Irak seine beiden Kinder, lebt inzwischen bei seinem Bruder in Ludwigshafen und ist polizeibekannt, weil er mit öffentlichen Aktionen auf sein Schicksal aufmerksam machen wollte.

Foto: ORF/ARD/Alexander Kluge

Im STANDARD-TV-Tagebuch löst dieser Fall Sehnsucht nach Kopper aus, der ja aus dem Team ausschied, sowie Kritik: "Leider gibt dieser Tatort dem Leid, das durch Krieg entsteht, viel zu wenig Raum. Stattdessen steht eine 08/15-Tätersuche im Vordergrund. Bezeichnenderweise sind jene Szenen die stärksten, die die Zuseher durch eine doppelte Kamera sehen: Wenn nämlich die Rächer ihre Verzweiflung in einem Video erklären."

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Bei "Spiegel Online" erhält die Folge nur vier von zehn möglichen Punkten: "Ein 'Tatort', der möglicherweise ein bisschen zu fasziniert ist von dem Stoff, den er eigentlich kritisch beleuchten will."

Nicht besonder gut weg kommt Ludwigshafen auch bei der "Augsburger Allgemeine": "Sein Polit-Thriller nimmt zu spät Fahrt auf, allzulange wälzt das Team Akten, sucht Erklärungen. Spannend ist das nicht. So schadet der Drehbuchautor Bohn dem Regisseur Bohn. Und dass sich die Iraker so leicht von der Polizei übertölpeln lassen, wirft Fragen auf. Wie Steinfelds Kollegin Dr. Christa Dietrich, die erst den Beamten hilfreich zur Seite steht, aber dann abtaucht."

Was meinen Sie? Top oder Flop? (red, 9.12.2018)

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