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Auftakt zum Gemetzel: Die "Weißen Wanderer" mischen in Game of Thrones kräftig mit.

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London/Sydney – Enthauptung, Gift, Feuertod: In der beliebten Serie "Game of Thrones" haben Männer von niedrigem Stand besonders schlechte Überlebenschancen. Zudem haben prominent herausgearbeitete Charaktere eine hohe Todesrate. Das hat eine Analyse von 330 Charakteren aus den ersten sieben Staffeln ergeben, die Forscher in einem Fachjournal über Verletzungen,"Injury Epidemiology", präsentieren.

Wer in der nächsten Staffel mitraten will, welche Schauspieler vorzeitig ausscheiden, sollte auch ganz genau auf deren Verhalten achten: Personen, die ihre Allianzen nie wechseln, haben in der Fantasyserie demnach ebenfalls ein erhöhtes Risiko für den Filmtod.

Beim wichtigsten Fernsehpreis der Welt hat die Serie in diesem Jahr gleich neun Emmy-Trophäen abgeräumt, als bestes Drama und in vielen Nebenkategorien wie Make-up und Spezialeffekte. "Game of Thrones" begeistert Millionen Fans mit einer ziemlich komplexen Geschichte sowie einer gehörigen Prise Sex – und Gewalt.

186 Tote

"Am Ende der siebenten Staffel ist schon über die Hälfte aller Charaktere gestorben – 186 von 330", berichtete der Hauptautor Reidar Lystad vom Institut für Gesundheitsinnovation der Macquarie Universität in Sydney. Die häufigste Todesursache sei mit großem Abstand Gewalt. Die kürzeste Überlebenszeit auf den Bildschirmen war elf Sekunden.

Auch feuerspuckende Drachen und eine eiskalte Zombie-Armee mischen in der Serienwelt mit. Mehrere Familienstämme kämpfen um den "Eisernen Thron" des Kontinents Westeros – ein gefährlicher Ort. Dort finden gleich 80 Prozent aller Todesfälle statt, wie die Auswertung der Experten weiter ergab.

Die Todesursachen listeten die Forscher ebenfalls akribisch auf: Knapp 74 Prozent erlagen ihren Verletzungen, vor allem am Kopf und im Nacken – 13 Enthauptungen eingeschlossen. Und wie viele Charaktere sind eines natürlichen Todes gestorben? Gerade mal zwei: der runzelige Maester Aemon und die Alte Nan wegen Altersschwäche.

Größte Schlacht der Fernsehgeschichte

Die Studie könne vielleicht bei der Prognose helfen, wer sich in der achten und letzten Staffel durchsetzen werde, hofft Lystad. Der US-Fernsehsender HBO zeigt die finale Staffel ab kommenden April. Zum Abschluss soll es dem US-Magazin "Entertainment Weekly" zufolge zur größten Schlacht der Fernsehgeschichte kommen. Der Kampf gegen eine Armee von Untoten sei über Wochen im nordirischen Belfast gedreht worden.

Der weltweite Hype um die Saga ist aus Sicht der Wissenschaft durchaus erklärbar. "Der Knackpunkt ist eine innere Spannung zwischen knallhartem Realismus und Fantasy", erklärte Kulturtheorie-Professor Jan Söffner von der Zeppelin Uni in Friedrichshafen am Bodensee. Im Gegensatz zu herkömmlicher Fantasy komme bei "Game of Thrones" tatsächlich immer alles anders, als man denke. (APA, red, 10.12.2018)