Linz/Bad Ischl – Das Land Oberösterreich will die Bewerbung des Salzkammerguts mit Bad Ischl an der Spitze zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 finanziell nicht unterstützen. Als Grund nannte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) die seiner Ansicht nach unrealistische Kalkulation von nur 21 Millionen Euro, zitierte der ORF Oberösterreich am Montag aus einer LH-Rede im Landtag.

"Wir werden den Beweis erbringen, dass wir das können", hält Bad Ischls Bürgermeister Hannes Heide (SPÖ) den Bedenken des Landeshauptmannes entgegen. Das Basisbudget von 21 Millionen Euro sei solide und seriös erstellt, meinte er zur APA.

Über 60 Millionen Euro hat das europäische Kulturhauptstadtjahr Linz '09 gekostet, wovon das Land ein Drittel getragen hat, hatte Stelzer erklärt. Von anderen Bewerbern um diesen Titel wisse er, dass mit mindestens 60 Millionen Euro für derartige Kulturgroßprojekte gerechnet werden müsse. Er habe daher nicht die "Fantasie, wie wir in den nächsten Jahren diesen großen Brocken aufbringen können".

St. Pölten ist noch im Rennen

Außerdem stehe das Projekt für ihn auf zu wackeligen Beinen, denn es sei noch unklar, wie viele Gemeinden sich überhaupt daran beteiligen wollen. Er habe gehört, dass ein "Absprungprozess" angelaufen sei, so Stelzer. Bereits im Jänner ist Gmunden am Traunsee ausgestiegen. Wie viel der insgesamt 26 Gemeinden aus Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark tatsächlich mitmachen, steht noch nicht fest. Von einem "Absprungprozess" will Heide nichts wissen. Noch seien die Gespräche mit den infrage kommenden Gemeinden am Laufen.

Ende Dezember läuft die schriftliche Bewerbungsfrist für 2024 ab. Außer dem Salzkammergut sind noch St. Pölten und Vorarlberger Gemeinden unter der Federführung Dornbirns im Rennen. Am 30. Jänner wird dann entschieden, wer auf der "Shortlist" bleibe, so der Bürgermeister. Erst dann beginnen die Detailplanungen, bevor Ende 2019 entschieden wird, wer 2024 Europäische Kulturhauptstadt in Österreich wird. (APA, 10.12.2018)