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Die Raumsonde Voyager 2 ist rund 18 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.

Foto: Jet Propulsion Lab via AP, File)

Washington – Sechs Jahre nach Voyager 1 hat nun auch die Zwillingssonde Voyager 2 den interstellaren Raum erreicht. Bereits am 5. November habe die Sonde die schützende "Blase" um die Sonne, die Heliosphäre, verlassen und sei nun mehr als 18 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, teilte die Leiterin der zuständigen Nasa-Abteilung, Nicky Fox, am Montag mit.

So weit wie Voyager 2 kam bisher nur Voyager 1. "Dieses Mal ist es sogar noch besser für uns", sagte Fox, da das sogenannte Plasma Science Experiment (PLS) noch funktioniere. Dessen Messungen ermöglichten einen "noch nie da gewesenen Blick in wahrlich unerforschtes Gebiet". Bei Voyager 1 war das PLS-Instrument bereits 1980 ausgefallen und damit lange bevor die Sonde die Heliosphäre erreichte.

300 Jahre bis zur Oortschen Wolke

Beide Sonden waren 1977 auf ihre Mission zur Erforschung der Planeten Jupiter und Saturn geschickt worden. Dass sie die Heliosphäre verlassen haben, bedeutet nach Angaben der Nasa aber noch nicht, dass sie auch das Sonnensystem verlassen haben. Das werde "so bald" auch nicht geschehen.

Als Grenze des Sonnensystems gilt demnach eine Region außerhalb der Oortschen Wolke. Es werde rund 300 Jahre dauern, bis Voyager 2 die Oortsche Wolke erreicht, erklärte die Nasa. Bis sie das äußere Ende erreicht, dürften demnach wahrscheinlich 30.000 Jahre vergehen.

Mission auf fünf Jahre angelegt

Eigentlich war die Mission der beiden Sonden auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt. Doch sie erwiesen sich als ausgesprochen robust. In Anbetracht ihres hohen Alters von inzwischen 41 Jahren seien sie immer noch "sehr gesund", erklärte die US-Expertin Suzanne Dodd.

Um Strom zu sparen, muss die Nasa allerdings immer wieder Instrumente ausschalten. Auf diese Weise könnten Voyager 1 und Voyager 2 weitere fünf bis zehn Jahre überdauern. Beide Sonden haben an Bord auch eine goldene Platten unter anderem mit Aufnahmen von Erdgeräuschen und Botschaften – als Zeugen der Zivilisation auf dem Blauen Planeten. (APA, 10.12.2018)