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Der Übergang vom Paleozän zum Eozän war eine Ära der der Riesenvögel (im Bild ein Modell des flugunfähigen Vogels Gastornis) und Säugetiergiganten. Damals war es im Schnitt um 13 Grad Celsius wärmer als heute. In etwas mehr als 100 Jahren könnte es erneut so warm werden.

Foto: REUTERS/Vincent West

Washington – Sollte sich das Klima der Erde weiterhin so rapide verändern – und vieles deutet derzeit darauf hin -, dann treten einer aktuellen Studie zufolge schon 2030 auf unserem Planeten Zustände ein, wie sie zuletzt vor mehreren Jahrmillionen geherrscht haben. Die Arbeit basiert auf eine Untersuchung aus dem Jahr 2007, bei der Klimaprojektionen mit historischen Klimadaten aus dem frühen 20. Jahrhundert verglichen wurden.

"Wir steuern auf sehr spektakuläre Veränderungen in extrem kurzer Zeit zu", erklärt Klima-Experte John Williams von der University of Wisconsin, der die neuen Ergebnisse nun gemeinsam mit Kollegen im Fachjournal "Pnas" vorstellte. Je weiter man in die Zukunft blickt, umso dramatischer dürfte sich die Erde wandeln: Bei gleichbleibendem CO2-Ausstoß könnten im Jahr 2150 demnach sogar Klimabedingungen herrschen, wie sie zuletzt vor rund 50 Millionen Jahren vorkamen. Damals waren die Dinosaurier (mit Ausnahme der Vögel) noch nicht lange ausgestorben und die globalen Temperaturen lagen durchschnittlich um 13 Grad Celsius höher als heute.

Bis zu 3,6 Grad über dem heutigen Temperaturniveau

Mitte des Pliozäns vor etwa drei Millionen Jahren herrschte auf der Erde eine Wärmezeit mit trockenem Klima: Nord- und Südamerika waren noch nicht über einen Landweg miteinander verbunden, Grönland war noch nicht vereist und der Meeresspiegel war 18 Meter höher. Die Temperaturen lagen zwischen 1,8 und 3,6 Grad Celsius über denen des aktuellen Zeitalters.

Weil die Eiskappen lange zum Schmelzen brauchen, werde Grönland im kommenden Jahrhundert noch nicht wieder grün werden, sagte Williams. Auch die Ozeane würden in diesem Zeitraum nicht um 18 Meter ansteigen. Doch die schnelle Wiedererwärmung werde einige Spezies überraschen, die sich über Millionen von Jahren zu ihrer aktuellen Form entwickelt haben. "Zahlreiche Arten werden verschwinden", erklärte der Koautor der Studie. (red, APA, 11.12.2018)