Es klingt bestechend: Die Straßen sind ständig verstopft, Staus und dicke Luft nerven immer mehr. Warum nicht einfach in die Lüfte verlagern, was zu ebener Erd' zunehmend stört?

Online-Händler und Paketdienstleister träumen von einer Welt, in der Drohnen Waren aller Art ausliefern – von der Pizza bis zum Packerl mit dem Weihnachtsgeschenk. Transportunternehmen wollen ihren Passagieren mithilfe von selbstfliegenden Flugkörpern komfortable Reisemöglichkeiten anbieten. Vom Flughafen in die Stadt mit der Passagierdrohne, ohne im lästigen Abendverkehr zu stecken: Das klingt unwiderstehlich.

Technikfreaks sind jetzt schon begeistert und malen die allerschönsten Zukunftsszenarien an die Wand. Und technisch ist diese Zukunft gar nicht weit weg. Transportdrohnen werden in wenigen Jahren wohl unfallfrei und autonom fliegen können. Pilotenlose Passagierdrohnen sollen bereits im kommenden Jahr getestet werden.

Derzeit sind etwa Lieferdrohnen in Österreich noch nicht erlaubt. Genehmigungen gibt es nur für Experimente. Für die neuen Verkehrsteilnehmer in der Luft müssen erst neue Regeln in der Luftverkehrsordnung geschaffen werden.

Aber wer spricht über den Lärm der Flugobjekte? Und was passiert mit den Daten, die die mit Kameras ausgerüsteten Drohnen speichern? Wo bleibt die Debatte, ob wir das alles so wollen? Die müsste jetzt sofort beginnen. (Regina Bruckner, 11.12.2018)