Die 32-jährige Heather Heyer wurde durch Fields getötet. Der Vorfall entfachte viele Proteste und Demonstrationen.

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Washington – Ein US-Neonazi ist wegen Mordes an einer Demonstrantin in Charlottesville zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Dieses Strafmaß gegen den 21-Jährigen James Fields wurde laut US-Medienberichten am Dienstag von einem Gericht in der Stadt im Bundesstaat Virginia verhängt.

Fields war im August 2017 am Rande eines Aufmarschs von Rechtsextremisten mit seinem Wagen in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren. Eine 32-jährige Frau wurde dabei getötet und mehrere Menschen verletzt.

Eine Jury hatte Fields bereits am vergangenen Freitag des Mordes, der schweren Körperverletzung und der Fahrerflucht schuldig befunden.

Der Richter der Verhandlung, Richard Moore, sagte, er werde am 29. März darüber enschiedung, ob er den Vorschlag der Gerichts-Jury folgen werde. Zusätzlich zur lebenslangen Haft empfahl die Jury außerdem eine weitere Haftstrafe von 419 Jahren für die anderen Verbrechen, die Fields begangen habe.

Weltweite Empörung

Der Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassisten in Charlottesville hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt – vor allem deshalb, weil US-Präsident Donald Trump kurz danach das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten gleichsetzte und von "Gewalt auf vielen Seiten" sprach.

Fields hatte in dem knapp zweiwöchigen Prozess auf unschuldig plädiert. Seine Verteidiger argumentierten, ihr Mandant sei in Panik gewesen und habe "um sein Leben gefürchtet".

Fields war aus seiner Heimatstadt Maumee im Bundesstaat Ohio nach Charlottesville gefahren, um an dem Marsch unter dem Motto "Unite the Right Rally" teilzunehmen. Auf im Prozess gezeigten Videoaufnahmen beteiligt sich Fields an rassistischen, antisemitischen und homophoben Sprechchören. Auf anderen Videos war zu sehen, wie Fields sein Auto anhielt, zurücksetzte und dann in die Gruppe von Gegendemonstranten raste. (APA, red, 11.12.2018)