Linz/Wien – Ende November ist ein Tabu gefallen: Erstmals wurden gentechnische Manipulationen an menschlichen Embryos zugegeben – der verantwortliche Wissenschafter, He Jiankui von der Southern University of Science and Technology of China, löste damit einen weltweiten Sturm der Empörung aus.

Das Linzer Marktforschungsinstitut Market hat nun eine Umfrage durchgeführt, um ein erstes Meinungsbild für Österreich zu erstellen. Dafür wurden im Dezember online 795 über 15-Jährige zu dem Thema befragt – und ihre Antworten zeigten eine sehr eindeutige Tendenz: 86 Prozent der Befragten gaben an, dem Thema "eher" bis "sehr" negativ gegenüberzustehen. 88 Prozent würden härtere Gesetze gegen Genmanipulationen am Menschen befürworten.

Detailergebnisse

Eine große Chance für die Menschheit sieht nur ein Prozent der Befragten in der Genmanipulation. Zwölf Prozent bewerten sie als "eher positiv, solange alles mit Maß und Ziel geschieht". Dieser Ansicht konnten sich deutlich mehr unter 30-Jährige (19 Prozent) als über 50-Jährige (sieben Prozent) anschließen. Insgesamt erwies sich die ältere Generation in ihrer Ablehnung deutlich strikter als die jüngere.

31 Prozent stehen der Manipulation menschlichen Erbguts eher negativ gegenüber. 55 Prozent finden, man sollte absolut die Finger davon lassen – auch hier ist die Generation über 50 mit 64 Prozent Ablehnung deutlich skeptischer als die Generation unter 30 mit 38 Prozent strikter Gegner.

Allerdings zeigte die Umfrage auch, dass der Informationsstand der Österreicher Luft nach oben haben dürfte: Nur 35 Prozent bezeichneten sich selbst als sehr gut oder zumindest eher informiert. 65 Prozent gaben an, wenig bis gar nicht im Bilde zu sein. (red, APA, 12.12.2018)