Vor siebzig Jahren verdiente man als Weihnachtsmann noch 500 Euro am Heiligen Abend. Jetzt will den Job niemand mehr machen.

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Berlin – In Deutschland fehlen nicht nur Pfleger und Lkw-Fahrer: Der Fachkräftemangel hat auch die Weihnachtsmannbranche erreicht. Fast alle Jobvermittlungen für Studierende hätten die Vermittlung von Weihnachtsmännern eingestellt, weil sich kaum noch Bewerber fänden, die den Job machen wollten, erklärte das Deutsche Studentenwerk (DSW).

In Berlin wurde nach fast 70 Jahren die Vermittlung studentischer Weihnachtsmänner eingestellt. Dabei habe man als rasender Weihnachtsmann oder rasende Weihnachtsfrau am Heiligen Abend im Schnitt 500 Euro verdient, sagte Jana Judisch vom Studierendenwerk Berlin.

Agenturen suchen Darsteller

Private Weihnachtsmannvermittler versuchen die Lücke zu schließen – es gibt zahlreiche Internetseiten. Willi Dahmen aus der niedersächsischen Stadt Celle betreibt eine solche Agentur und bietet Schulungen für den Nachwuchs an. Er könnte noch 30 oder 40 Darsteller mehr brauchen. "Viele junge Leute haben keinen Bock mehr, am Wochenende oder an Feiertagen zu arbeiten", klagte der 66-Jährige mit dem langen weißen Bart, der schon im Sommer im roten Mantel für Werbeaufnahmen posiert. (APA, dpa, 12.12.2018)