Peter Kraus wollte Spitzenkandidat werden, unterlag aber Birgit Hebein. Jetzt übernimmt er die Planungsagenden von Gemeinderat Christoph Chorherr.

Foto: Christian Fischer

Bei den Wiener Grünen steht der nächste Personalwechsel an. Nachdem Planungssprecher Christoph Chorherr bereits im Herbst angekündigt hatte, sein Gemeinderatsmandat nach 27 Jahren zurückzulegen, hat die Partei vergangene Woche bei ihrer Klubklausur einen Nachfolger gefunden.

Jugend- und Wirtschaftssprecher Peter Kraus, der sich in den vergangenen Monaten um die Spitzenkandidatur für die Wien-Wahl 2020 bemüht hatte, wird die Wohn-, Stadtplanungs- und Energieagenden ab Ende Februar zusätzlich übernehmen. Chorherr hat auf Wunsch der Partei seinen Rückzug aus der Politik um zwei Monate verschoben, heißt es in einer Aussendung.

Ellensohn bleibt Klubchef

Kraus, der ehemalige Büroleiter von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, war im letzten Wahlgang nur knapp der designierten Spitzenkandidatin Birgit Hebein unterlegen. David Ellensohn, Drittplatzierter im internen Wettstreit, wird weiter Klub- und Bildungssprecher sein.

Die Grünen hoffen auf eine geordnete Übergabe. "Mir geht es um die lebensnahen Zukunftsfragen in Wien", erklärt Kraus. "Wie schaffen wir bezahlbare Mieten und dämmen die Auswirkungen der Klimakrise ein?" Wohnen werde die "soziale Frage" in Wien darstellen. "Gleichzeitig muss sich Wien auf weitere Hitzesommer vorbereiten und sich an die Auswirkungen der Klimakrise anpassen. Das werden die Herausforderungen für die Zukunft sein."

Weitere offene Stellen

Zu klären wird noch sein, wer künftig Chorherrs Mandat übernehmen wird. Anspruch auf seinen Sitz im Gemeinderat hätte die grüne Bundesrätin Ewa Dziedzic, sie hat allerdings bereits angekündigt, im Bundesrat zu bleiben. An nächster Stelle auf der grünen Liste ist die Neubauer Bezirksrätin Ursula Berner gereiht. In Parteikreisen wird angenommen, dass sie das Mandat annehmen wird. Bestätigen wollten die Grünen das allerdings nicht.

Zudem stellt sich die Frage nach Hebeins Mandat und ihrer Nachfolge als Sozialsprecherin, wenn sie Mitte kommenden Jahres Vassilakou als Vizebürgermeisterin beerbt. Als Nächster an der Reihe wäre Daniel Landau.

Auch Umzug fix

Verändern wird sich auch die Örtlichkeit der Parteizentrale der Wiener Grünen. Die Partei verlässt ihr langjähriges Quartier in der Lindengasse im Bezirk Neubau. Das sei inzwischen fix, bestätigte eine Sprecherin der APA am Mittwoch. Wo man künftig residieren wird, bleibt vorerst aber noch ein Geheimnis. (Oona Kroisleitner, 12.12.2018)