Den Haag – Die französische Justiz hat einen vom Weltstrafgericht gesuchten hochrangigen Milizenführer aus der Zentralafrikanischen Republik festgenommen. Patrice-Edouard Ngaissona werde der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen beschuldigt, teilte der Internationale Strafgerichtshof am Mittwoch in Den Haag mit.

Das Gericht hatte einen internationalen Haftbefehl ausgestellt und die Auslieferung des Mannes beantragt. Einzelheiten der Festnahmen wurden nicht mitgeteilt.

Ngaissona war nach Angaben des Gerichts einer der höchsten Führer und der "Nationale General-Koordinator" der christlichen Anti-Balaka-Koalition. Diese kämpft gegen die vorwiegend muslimischen Seleka-Gruppen. Ihm werden unter anderem Mord, Verfolgung, Deportation, Folter und Verstümmelung zur Last gelegt. Auch soll er für Angriffe auf humanitäre Hilfstransporte und den Einsatz von Kindersoldaten verantwortlich sein.

2014 an Den Haag übergeben

Erst vor wenigen Wochen war Alfred Yekatom dem Gericht übergeben worden. Er soll ebenfalls Anführer einer Fraktion der Anti-Balaka-Milizen gewesen sein.

Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik hatte im Mai 2014 den Fall dem Gericht in Den Haag übergeben. Bei dem Konflikt in dem Land wurden tausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. (APA, 12.12.2018)