Ö3 und weitere ORF-Radiosender sollen künftig auch zentral im Netz verfügbar sein.

Foto: ORF/Schafler

Wien – Nach einem jahrelangen Genehmigungsverfahren ist der Weg für die ORF-Radiothek frei. Die Bundeswettbewerbsbehörde verzichtet auf den weiteren Instanzenzug, nachdem sie im Jahr 2015 Rechtsmittel gegen das Okay der Medienbehörde KommAustria zu den ORF-Plänen eingelegt hatte – der STANDARD berichtete.

Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte die Entscheidung der KommAustria nach über drei Jahren, woraufhin die Bundeswettbewerbsbehörde von weiteren rechtlichen Schritten absieht. Sie hätte dagegen Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof oder eine außerordentliche Revision an den Verwaltungsgerichtshof erheben können.

Zuvor hatte die Wettbewerbsbehörde "negative Auswirkungen des neuen Angebots auf die Wettbewerbssituation im Bereich der Hörer- bzw. Nutzermärkte für Hörfunk und Hörfunk-Online-Angebote sowie im Bereich der Online-Werbemärkte festgestellt". Dies habe die KommAustria in ihrer Entscheidung aber für "nicht relevant erachtet und die vorgebrachten Wettbewerbsbedenken nicht gewürdigt".

Künftig soll die Plattform radiothek.orf.at als zentrale Drehscheibe fungieren, um alle ORF-Radioangebote zentral zu bündeln – live und on demand. Geplanter Start ist im Jahr 2019. Langfristig werde sie dann in den geplanten "ORF-Player", der gerade entwickelt wird, integriert, hieß es auf APA-Anfrage im ORF.

Zusätzlich soll es den Livestream von "ORF Slovenski spored" und des Webradioprogramms "Ö1 Campus" geben. Auflagen gibt es in punkto Vermarktung. So dürfen beispielsweise etwa vor dem werbefreien Programmen wie Ö1 keine Clips geschalten werden. Kindersendungen und Archive dürfen keine kommerzielle Kommunikation beinhalten. (red, APA, 12.12.2018)