Linke bildungspolitische Experimente haben das Schulsystem nicht weitergebracht, damit begründet Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) die Wiedereinführung der Ziffernnoten in der Volksschule. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht die Reform als sehr notwendigen Schritt in Richtung verstärkte individuelle Förderung. Schüler brauchen Bewertung, Leistung solle sich lohnen, stimmte Strache zu. Es sei ja auch wichtig, dass sich die Eltern orientieren können.

Ab dem zweiten Semester der zweiten Klasse wird es wieder verpflichtend Ziffernnoten geben, das hat der Nationalrat vergangene Woche mit dem Pädagogikpaket beschlossen.

Ausführliche verbale Beurteilung oder Ziffernnoten: Welche Erfahrungen haben Sie mit den jeweiligen Beurteilungen gemacht?
Foto: APA/JAEGER ROBERT

Wie argumentieren die STANDARD-User in der Debatte um Ziffernnoten?

Pro von User "sgastl":

Na klar ist eine schriftliche Beurteilung netter. Da kann man blumig umschreiben, dass die Noten unter aller Sau sind, und da wird es nicht wenige Eltern geben, die was anderes verstehen, als Lehrer meinen.

Bei Ziffernnoten ist schneller klar, wo Handlungsbedarf liegt, das kann verbale Benotung verschleiern (nicht jeder erkennt, wenn sein Kind Probleme hat).

Kontra von User "ino":

Natürlich sind Ziffernnoten keine klare Bewertung, denn der Unterschied zwischen dem besten 2er und einem Gerade-noch-2er ist größer als zwischen letzterem und einem knappen 3er, und in keinem Fall kann mit einer einzelnen Ziffer eine konkrete Aussage über den Wissensstand oder die Fertigkeiten eines Kindes ausgedrückt werden. Noten schaffen nur Klarheit darüber, wie die Lehrer die Kinder im Vergleich zueinander einschätzen, den meisten Eltern ist das aber egal, und daher ist diese Einschätzung wertlos.

Wie ist Ihre Position in dieser Debatte?

Was spricht für und was gegen Ziffernnoten? Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer eigenen Schulzeit und bei Ihren Kindern damit gemacht? Begründen Sie Ihre Meinung im Forum! (haju, 17.12.2018)