Besonders im Tourismus sollen die Wissensdatenbanken Anwendung finden.

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Innsbruck – Die Forschungsgruppe Mindlab, an der die Universität Innsbruck, Onlim und Feratel beteiligt sind, will mit einem mit 1,2 Millionen Euro dotierten Projekt unter anderem Wissensdatenbanken aufbauen, die Datencomputer verständlich lesbar machen sollen. Damit einher gehe die Möglichkeit, Sprachanfragen und Dialoge maschinell verarbeiten zu können, hieß es bei der Präsentation am Donnerstag.

Damit wolle man das "Web voranbringen", merkte Dieter Fensel von der Universität Innsbruck bei der Pressekonferenz selbstbewusst an. Gebot der Stunde seien schließlich "dialogbasierte Ansätze". Künstliche Intelligenz sei im Heute ebenso wichtig, wie damals in den 90ern eine "schnelle Website zu haben", ergänzte er. In Zukunft wird wohl, das legen die Ausführungen der Mindlab-Akteure nahe, online weniger geklickt als gesprochen werden.

Touristische Nutzung

Dialoge der Zukunft könnten etwa "Ist die Hütte XY offen?" oder "Welche Themenwege gibt es dort?" sein, wie Onlim-CEO, Alexander Wahler, ausführte. Damit man über Sprachassistenten aber eine möglichst brauchbare und präzise Antwort auf diese Frage erhält, gehe es um einen gezielten "Wissensaufbau", der zu "flüssigen Dialogen mit den Usern" führen soll, wie Wahler ausführte. "Dazu müssen wir die bereits in verschiedenen Quellen vorhandenen Daten verbinden, verknüpfen und skalieren", meinte der Onlim-CEO.

Die Absichten des Tiroler Projekts sind darüber hinaus evident. "Österreich hat hier Nachholbedarf. Alexa und Co sind längst in die hiesigen Haushalte eingezogen", gab Fensel zu bedenken. "Wenn die Daten nicht maschinenlesbar sind, dann bin ich praktisch unsichtbar", sagte Fensel, etwa "wenn ich beispielsweise mit Alexa ein Hotelzimmer in Innsbruck buchen möchte". Die Mindlab-Wissensdatenbanken, auch "Knowledge Graphen", sollen hier Abhilfe schaffen.

Mit dieser zwei Jahre laufenden "KI-Forschung" möchte man nicht zuletzt die "Wertschöpfungskette wieder zurück nach Österreich und zu den Leistungsträgern bringen", führte Feratel-CEO Markus Schröcksnadel aus. Auch Fensel schloss sich diesem Wunsch an: "Derzeit bleibt das Geld, Stichwort Provisionen, zu oft beispielsweise in Kalifornien liegen." (APA, 13.12.2018)