Die bekannteste Netflix-Serie: "House of Cards".

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Personen unter 30 Jahren verabschieden sich gerade vom linearen Fernsehen. Das geht aus einer Studie der Telekom- und Rundfunkbehörde RTR hervor. Auch ältere Seher wechseln immer häufiger zu Netflix, Amazon und anderen Anbietern. Neben der Wahlfreiheit und zeitlicher Unabhängigkeit führen die Befragten auch das maue TV-Programm ins Treffen. "Fernzusehen bedeutet für manche auch, sich auf Trash einzulassen und einmal etwas total Anspruchsloses zu verfolgen", heißt es in der Studie.

Streaming statt GIS

Dazu kommt, dass man sich die GIS-Gebühr sparen kann. Das haben jüngere Seher in den letzten Jahren gelernt. 2015 entschied der Verwaltungsgerichtshof, dass Computer mit Internetanschluss "keine Rundfunkempfangsgeräte" sind und daher die Gebühr nicht fällig wird, auch wenn man ORF-Programme via Stream nutzt. Stattdessen geben Seher ihr Geld lieber für Accounts bei Videostreaming-Anbietern aus, die man mit Freunden oder Familienmitgliedern teilen kann.

Binge-Watching bei Netflix

Dazu kommt, dass Netflix das Videoschauen in den letzten Jahren revolutioniert hat. Mit dem Dienst bekommt man tausende Blockbuster zum Pauschalpreis und kann stundenlang Serien am Stück verfolgen. Netflix brachte auch neue Fernsehgewohnheiten. Mit "Binge-Watching" hat das Unternehmen einen Trend geprägt, der offensichtlich in die aktuelle Lebenswelt passt. Immer mehr Zuseher sehen sich mehrere Serienfolgen oder gleich eine ganze Staffel am Stück an.

Neben Netflix zählt Amazon Prime Video zu den beliebtesten Anbietern in Österreich. Es spricht sich auch immer öfter herum, dass Prime-Kunden auch Video nutzen können. Zudem kann Amazon mit Eigenproduktionen verstärkt punkten. (red, 28.12.2018)