Dublin – Sieben Monate nach einem historischen Referendum hat das irische Parlament am Donnerstag ein Gesetz zu Legalisierung von Abtreibungen verabschiedet. Damit sind in dem katholisch geprägten Land künftig grundsätzlich Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche erlaubt.

In bestimmten Fällen werden Schwangerschaftsabbrüche auch später zulässig sein, etwa wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist und bei schweren Fehlbildungen des Fötus.

Große Mehrheit für Legalisierung

Die Iren hatten bei einem Referendum im Mai mit einer Mehrheit von 66 Prozent für eine Legalisierung von Abtreibungen gestimmt. Das Parlament begann im Oktober mit den Beratungen über das entsprechende Gesetz. Der verabschiedete Text muss jetzt noch von Präsident Michael D. Higgins unterzeichnet werden. Premierminister Leo Varadkar sprach am Donnerstag von einem "historischen Moment für irische Frauen".

Bisher waren Abtreibungen in Irland selbst bei Vergewaltigung, Inzest oder einer tödlichen Fehlbildung des Fötus verboten. Bei einer Abtreibung drohten Frauen bis zu 14 Jahre Haft. Seit 1980 reisten geschätzt 170.000 irische Frauen nach Großbritannien, um eine Abtreibung vornehmen zu lassen. (APA, AFP, 14.12.2018)