Insgesamt gibt es vier Arten von Farbenblindheit. Etwa acht Prozent der Männer in Österreich und Deutschland sind von einer Rot-Grün-Sehschwäche (Protanopie oder Deuteranopie) betroffen, von den Frauen sind es 0,4 Prozent. Im Vergleich dazu ist Blaublindheit mit einer Prävalenz von 0,005 Prozent sehr selten. Eine vollständige Farbenblindheit, bei der nur Kontraste "hell-dunkel" wahrgenommen werden können (Achromasie), tritt bei etwa fünf Prozent der Bevölkerung auf.
Weltweit sehen etwa 300 Millionen Menschen die Welt in anderen Farben. Wie genau, das zeigt die Non-Profit-Organisation Colour Blind Awareness in Kooperation mit dem Kontaktlinsenhersteller Lenstore. Insgesamt wurden über 30 Fotos von Orten und Sehenswürdigkeiten mit einer speziellen Software bearbeitet, um Normalsichtigen die "farbenblinde" Welt näher zu bringen.
Die Rot-Grün-Sehschwäche Protanopie
Typisch für die Protanopie ist das Fehlen der L-Zapfen in der Retina, die für die Verarbeitung von langwelligem Licht verantwortlich sind. Das Licht, das die L-Zapfen anregt, liegt hauptsächlich im roten Spektrumsbereich. Protanopen haben deshalb Schwierigkeiten, zwischen Rot und Grün sowie Blau und Grün zu unterscheiden.
Die Rot-Grün-Sehschwäche Deuteranopie
Bei Deuteranopie fehlen die sogenannten M-Zapfen, die hauptsächlich auf Licht im grünen Farbbereich reagieren. Für Deuteranopen ist es schwieriger, Grün von Rot und Blau zu unterscheiden. Neben Protanopie ist dies die meist verbreitete Art von Farbenblindheit.
Die Blaublindheit Tritanopie
Tritanopie charakterisiert sich durch das Fehlen der K-Zapfen, die für die Verarbeitung von kurzwelligem Licht verantwortlich sind. K-Zapfen werden hauptsächlich von Licht im blauen Farbbereich angeregt. Tritanopen haben Schwierigkeiten, zwischen blauen und gelben Farbtönen zu unterscheiden. Dabei wird Grün oft mit Blau und Lila mit Schwarz verwechselt. (red, 17.12.2018)