Starautor Michel Houellebecq (li.) findet viel Gutes an US-Präsident Donald Trump.

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New York – Frankreichs umstrittener Starschriftsteller Michel Houellebecq hat sich als Fan von US-Präsident Donald Trump geoutet. Der Milliardär sei "einer der besten amerikanischen Präsidenten, die ich jemals gesehen habe", schrieb Houellebecq in einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag für das New Yorker "Harper's Magazine".

Der notorische Provokateur singt darin ein Loblied auf Trump wegen dessen protektionistischer Handelspolitik, der Verachtung der EU und des harten Umgangs mit Staatschefs wie Wladimir Putin und Kim Jong-un. Zwar beginnt der wegen seiner lakonischen Romane gefeierte Autor den Artikel, indem er Trump als "schrecklichen Clown" bezeichnet. Anschließend überschüttet er den Republikaner aber mit Lob. "Es scheint, dass es Präsident Trump sogar gelungen ist, den nordkoreanischen Irren zu bändigen; ich fand diese Heldentat in einem positiven Sinn edel", schrieb Houellebecq.

"Loblied auf Präsident Trump"

Ganz allgemein kann er Trumps Außenpolitik einiges abgewinnen. "Die Vereinigten Staaten sind nicht länger die führende Macht der Welt." Das müsse für die Menschen in dem Land "nicht notwendigerweise eine schlechte Nachricht sein" – für den Rest der Welt sei es jedenfalls eine "gute Nachricht". Der Grund: "Die Amerikaner lassen uns existieren." Auch ein mögliches Ende der Nato wäre ein "neuer Grund, ein Loblied auf Präsident Trump zu singen".

Houellebecq ist in der Vergangenheit immer wieder mit politischen Provokationen in Erscheinung getreten. In seinem 2015 erschienenen Bestseller "Unterwerfung" ließ er einen islamistischen Kandidaten die Präsidentenwahl in Frankreich im Jahr 2022 gewinnen. Am Tag, als die französische Fassung von "Unterwerfung" erschien, verübten Islamisten einen Angriff auf die Pariser Satirezeitung "Charlie Hebdo". (APA, AFP, 14.12.2018)