Wenn österreicher im Ausland surfen, dann viel – allerdings ist die Zahl der Nutzer insgesamt sogar gesunken.

Foto: apa/sebastian kahnert

Wer im Urlaub ein Foto schnell auf dem sozialen Medium hochladen wollte, oder sich verirrt hat und eben die Navigationsapp nutzte, musste bis zum 15. Juni 2017 mit zum Teil exorbitanten Kosten rechnen. Seitdem hat die EU der Preispolitik mancher Mobilfunker einen Strich durch die Rechnung gemacht – und die Roaminggebühren innerhalb der EU abgeschaffen.

Daran haben sich Verbraucher auch ziemlich schnell gewohnt, wie ein am Freitag von der EU-Kommission veröffentlichter Zwischenbericht über die Wirkung der Regulierung belegt. Im Durchschnitt habe sich die Datennutzung auf Reisen nämlich vervierfacht, heißt es. Zudem tätigen Nutzer durchschnittlich 1,7 Male so oft Anrufe wie in der Vergangenheit.

Weniger Österreicher roamen seit Einführung der Regulierung

Überraschend ist hingegen, dass Österreich gemeinsam mit Rumänien das einzige Mitgliedsland ist, bei dem der Anteil der Nutzer, die ihr Mobilfunkangebot nur im Inland nutzen, sogar gestiegen ist – nämlich von vier auf neun Prozent. Das könnte mit den Obergrenzen für Vorleistungsentgelte für Datenroaming zu tun haben, die EU-Kommission möchte das künftig weiter beobachten, heißt es.

Europaweiter Anstieg

Insgesamt ist europaweit aber ein massiver Anstieg zu verzeichnen. Im Jahr 2014 schalteten noch mehr als die Hälfte der Europäer das Datenroaming auf Reisen in der EU ganz aus, schreibt die Kommission. Und: Nur einer von zehn Europäern nahm in anderen EU-Ländern genauso häufig wie im Heimatland Anrufe vor oder entgegen. "Die europäischen Verbraucher haben sofort und massiv von der Abschaffung der Roaminggebühren profitiert", resümiert der Bericht. Ein Großteil der Europäer sei mit der Entscheidung sehr zufrieden. (red, 15.12.2018)