Deir ez-Zor – Die US-geführte Anti-IS-Koalition hat nach eigenen Angaben einen "Kommando- und Kontrollpunkt" der Extremistengruppe in einer Moschee im ostsyrischen Grenzort Hajin bombardiert. In der Moschee hatten sich mehr als 16 "schwer bewaffnete" Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat verschanzt, wie die Koalition am Samstag mitteilte.

Bei dem "Präzisionsschlag" seien alle IS-Kämpfer getötet worden. Erst am Freitag hatte die Koalition den Ort zurückerobert.

Die IS-Kämpfer hätten von der Moschee aus Angriffe auf die Koalition geplant, hieß es. Die Jihadistenmiliz besetze weiterhin "geschützte Strukturen", um von dort aus Angriffe auf Anti-IS-Truppen zu starten, erklärte die Koalition. Dabei nähmen die Extremisten keine Rücksicht auf Infrastruktur und "unschuldige Menschenleben".

IS-Kämpfer aus Ort vertrieben

Nach monatelanger Belagerung war es den US-gestützten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag gelungen, das Dorf Hajin am Euphrat komplett einzunehmen. Die Aktivisten erklärten zunächst, dass die IS-Kämpfer vollständig aus dem Ort vertrieben worden seien.

Tausende Zivilisten waren während der Kämpfe aus der Enklave am Euphrat geflohen. Mindestens 900 Jihadisten, 500 SDF-Kämpfer und mehr als 320 Zivilisten wurden laut der Beobachtungsstelle seit Beginn der Offensive am 10. September getötet. Der IS kontrolliert nun in Syrien nur noch die beiden nahe Hajin gelegenen Dörfer Sussa und Al-Shaafa sowie Teile der weitläufigen Badiya-Wüste. (APA, 16.12.2018)