Seoul/Pjöngjang – Nordkorea hat den USA wegen der Verhängung neuer Sanktionen mit einer Rückkehr zu alten Zeiten der Konfrontation und dem Ende der Bemühungen um eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel gedroht.

In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums heißt es, wenn die US-Regierung glaube, Nordkorea durch Verschärfung von Sanktionen und höheren Druck zur Aufgabe seiner Atomwaffen zwingen zu können, unterliege sie der "größten Fehleinschätzung". Dadurch würde sie "den Weg der Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel für immer versperren – ein Ergebnis, das sich niemand wünscht".

Die USA hatten am Montag Sanktionen gegen drei ranghohe Nordkoreaner erlassen, darunter einen engen Berater von Machthaber Kim Jong-un. Begründet wurden die Strafmaßnahmen mit Menschenrechtsverletzungen in dem weitgehend abgeschotteten Land.

Kaum Fortschritte bei Gesprächen

Bei ihrem Treffen im Juni in Singapur hatten sich Kim und US-Präsident Donald Trump grundsätzlich auf eine Denuklearisierung Nordkoreas verständigt. Nordkorea setzte seine Atomwaffen- und Raketentests im Zuge der Annäherung aus und strebt eine Lockerung der internationalen Sanktionen an. In den Gesprächen beider Seiten gab es aber kaum Fortschritte.

Im November wurde ein Arbeitstreffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit dem Kim-Vertrauten Kim Young-chol kurzfristig abgesagt. Seither wirft Nordkorea dem US-Außenministerium vor, alles daran zu setzen, die Beziehungen beider Staaten "wieder auf den Stand des vergangenen Jahres zurückzudrehen, das durch Schusswechsel gekennzeichnet war".

Trump hat ein zweites Treffen mit Kim Anfang kommenden Jahres ins Spiel gebracht. Am Freitag twitterte er, die USA seien nicht in Eile, was die Verhandlungen mit Nordkorea betreffe. (APA, 16.12.2018)