Sehnsüchtig erwartet, im Vorfeiertagsstress fast vergessen und nun doch geschafft: Die zweite Staffel von The Marvelous Mrs. Maisel wurde gebingt. Okay, doch nur angebingt, aber die ersten zwei Folgen sind schon einmal vielversprechend.

Statt durch New York City flattert Midge Maisel anfangs noch durch Paris! Dorthin hat es sie verschlagen, weil sie ihrem schrulligen Vater helfen will, die beleidigte Mutter wieder heim nach Amerika zu holen, wo sich Rose Weissman schon am Ende der ersten Staffel zunehmend unverstanden und nicht gebraucht gefühlt hat.

Auch in Paris stellt sich Midge auf die Bühne. Hauptsächlich um die Zuschauer noch einmal daran zu erinnern, wieso wir sie in der ersten Staffel geliebt haben. Die Besucher der Pariser Bar lachen durchaus mit und über die bezaubernde Amerikanerin. Auch wenn sie nicht ganz verstehen, was an der folgenreichen Affäre ihres Ehemannes außergewöhnlich oder désastreux sein soll.

"The Marvelous Mrs. Maisel"-Trailer, Staffel 2
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Abgesehen von der Ausstattung (diese Hüte, diese Farben, diese Mäntel: magnifique!) ist die Paris-Folge nicht besonders mitreißend, irgendwie fehlt Midge der alte Esprit. Etwas gebremst ist sie auch durch den (sorry fürs Spoilern) gescheiterten Versöhnungsversuch mit Ex-Ehemann Joel.

Doch spätestens als Mrs. Maisel wieder auf der Bühne eines New Yorker Clubs steht, weiß man, wieso die erste Staffel der Serie bei den Golden Globe Awards abgeräumt hat. Von ihren männlichen Kollegen ausgebootet und beschämt, steht sie stolz erhobenen Hauptes hinter dem Mikrofon und hält eine Brandrede: Humor wird aus Unterdrückung und Enttäuschung geboren. Wer soll also Humor haben, wenn nicht wir Frauen?! (Olivera Stajić, 17.12.2018)

Noch mehr über Serien gibt's in Serienreif, dem STANDARD-Podcast. Hier zum Beispiel spricht Burgschauspielerin Caroline Peters über ihre Lieblingsserie "Maniac".