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Gewaltbereite Demo-Teilnehmer warfen mit Steinen und Gegenständen.

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Mit Tränengas versuchten die Polizeibeamten die Demonstranten auseinanderzutreiben.

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Zahlreiche Steine wurden geworfen.

Foto: APA/AFP/Belga/JONAS ROOSENS

Brüssel – In Brüssel sind am Sonntag mehrere tausend Menschen einem Aufruf rechtsradikaler Parteien zu Protesten gegen den UN-Migrationspakt gefolgt. Bei der Kundgebung im Europaviertel kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, von denen einige die Gebäude der EU angriffen.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Bis zum Abend nahm sie nach Angaben der Agentur Belga mindestens 90 Menschen fest.

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Ein Demonstrant mit der flämischen Flagge.
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Wurfgeschossen folgt Tränengas

"Unser Volk zuerst" und "Wir haben genug, geschlossene Grenzen" stand auf Schildern der Kundgebungsteilnehmer. Die Polizei bezifferte deren Zahl auf rund 5.500. Mehrere Demonstranten beschädigten nach Behördenangaben die Fassaden von EU-Gebäuden und bewarfen Polizisten mit Gegenständen. Drei Personen wurden laut Staatsanwaltschaft wegen Sachbeschädigungen am EU-Kommissionsgebäude in Gewahrsam genommen, zwei weitere wegen "bewaffneter Rebellion".

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Die Demonstranten warfen mit Gegenständen um sich.
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Die Demonstranten forderten auch den Rücktritt von Premierminister Charles Michel, dessen Regierungsbündnis am Streit um den Migrationspakt zerbrochen war.

Die Demonstration war als "Marsch gegen Marrakesch" von der Jugendorganisation der fremdenfeindlichen Partei Vlaams Belang sowie einem Dutzend weiterer, vorwiegend flämischer rechtsradikaler Organisationen initiiert worden. In der marokkanischen Stadt hatten am vergangenen Montag 150 Staaten, darunter Belgien, dem umstrittenen UN-Migrationspakt zugestimmt. Aus Protest verließ die flämische Nationalistenpartei N-VA die Koalition.

Eine Gegendemonstration versammelte sich am Sonntag in einem anderen Brüsseler Stadtviertel, daran nahmen nach Polizeiangaben rund tausend Menschen teil. Beide Kundgebungen waren zunächst von den Behörden aus Angst vor Ausschreitungen untersagt worden. Der Staatsrat entschied jedoch, dass die Demonstrationen stattfinden dürfen. (APA, 16.12.2018)