Wien – Ein 67-jähriger Mann, der am 20. Mai 2018 seine Ehefrau auf offener Straße in Wien-Favoriten erstochen hat, ist am Montag am Landesgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Wahrspruch der Geschworenen fiel einstimmig aus. Aufgrund der Tatumstände und der massiven einschlägigen Vorstrafen des Angeklagten "war mit der Höchststrafe vorzugehen", sagte Richterin Eva Brandstetter.

Auf die Frage, ob er das Urteil verstanden habe, reagierte der 67-Jährige mit längerem Schweigen, ehe er bejahte. Dann meinte er ergänzend: "Ich bin nicht gestraft worden, weil ich diese Tat begangen habe, sondern weil ich Albaner habe." Die nächste Frage, ob er das Urteil akzeptiere, beantwortete er dann nicht mehr. Statt dessen hielt er in seiner Muttersprache einen Monolog und wurde schließlich von zwei Justizwachebeamten aus dem Saal gebracht. Verteidigerin Irene Pfeifer erbat Bedenkzeit. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. (APA, 17.12.2018)