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Wien – Verhandlungstag Nummer 70 steht am Programm im Grasser-Telekom-Valora Korruptionsprozess. Bereits seit mehr als einem Jahr läuft die Verhandlung. Der Verhandlungstag vergangene Woche hatte es durchaus in sich. Der teilgeständige Ex-Lobbyist Peter Hochegger wurde erstmals zu den Zahlungen der Telekom an ÖVP/SPÖ und FPÖ befragt – und blieb dabei an Deutlichkeit nichts schuldig. Er sprach von einem "Korruptionsbiotop", in dem die Politik "Wasser predigt und Wein trinkt".

Hochegger, der bereits in einer anderen Telekom-Causa in Haft saß beschrieb wie namhafte Politiker – allesamt nicht angeklagt – mit ihren Wünschen bei der teilstaatliche Telekom vorstellig wurden. Unterstützung bekam Hochegger dabei vom ebenfalls mitangeklagten Ex-Telekomfestnetzvorstand Rudolf Fischer, der meinte, dass das – Anfang der 2000er-Jahre – einfach so üblich war.

Der mitangeklagte Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger, der sich erwartungsgemäß bei allen Fragen der Staatsanwaltschaft entschlug – wie er das schon beim Buwog-Prozess tat (und es ihm der Erstangeklagte im Buwog-Verfahren, Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, gleichtat). Grasser wie Meischberger begründen ihre Antwortverweigerung mit der ihrer Meinung nach voreingenommenen und durch nichts gerechtfertigten Anklage durch die Staatsanwaltschaft.

Ab 09.30 Uhr tickert wie gewohnt Renate Graber für Sie live aus dem Wiener Straflandesgericht. (red, 18.12.2018)