Wenn es um die Rechte am Harry Potter-Franchise geht, versteht Warner wenig Spaß.

Foto: Warner Bros.

Sie sind Teil vieler Gruselmärchen, Lagerfeuergeschichten und natürlich von Filmen und TV-Serien: Monster und urbane Mythen. Von mythologischen Klassikern wie Werwölfen und Vampiren bis hin zu finsteren Dämonen oder bizarren modernen Gestalten wie den "Slenderman". Ein Buch mit 100 Geschichten über schauderhafte Charaktere, verfasst von Bestsellerautoren und Schreiben des "NoSleep"-Schauermärchen-Forums auf Reddit, sollte unter dem Namen "The Monster Book of Monsters" ("Das monströse Buch der Monster") entstehen.

Das kleine Projekt, an dem insgesamt 70 Autoren mitwirken, sammelt seit einiger Zeit Geld auf der Crowdfundingplattform Kickstarter. Die Ziele sind bescheiden gesteckt. Bis Anfang 2019 will man umgerechnet etwa 4.440 Euro sammeln. Ein Ziel, das man schon nach einigen Tagen erreichen konnte. Aufgewendet werden soll das Geld nicht nur für die Produktion der Bücher, sondern auch für einen kurzen Videotrailer. Dieser soll an Filmstudios geschickt werden, als Vorschlag für eine Serie über die Kreaturensammlung.

Warner schickt Anwaltsbrief

Eine Hollywoodfirma hat aber schon vorab für Turbulenzen bei den Projektinitiatoren gesorgt. Diese sahen sich nämlich plötzlich mit einer Unterlassungserklärung von Warner Bros. konfrontiert, berichtet Torrentfreak. Der Grund: Das Projekt ist laut Beschreibung "inspiriert von Harry Potter". Auch in der Welt der Magier und "Muggel" gibt es ein "Monster Book of Monsters". In der Geschichte von Joanne K. Rowling dient es als Lehrbuch im Wahlfach "Pflege magischer Geschöpfe".

Eine Referenz, von der man bei Warner Bros. die eigenen Rechte beeinträchtigt sieht. Die Betreiber des Buchprojekts wollen sich diesbezüglich auch nicht auf potenziell kostspielige Auseinandersetzungen einlassen. Mittlerweile hat man sämtliche Referenzen aus der Beschreibung gestrichen und die Kampagne in "The Monster Film Project" unbenannt.

Studio wenig zimperlich bei Potter-Rechten

Es ist nicht das erste Mal, dass Juristen des Filmstudios gegen derlei Initiativen zu Felde ziehen. 2009 schritt man ein, als eine Frau eine "Harry Potter"-Dinnerparty für Halloween organisierte. Diese reagierte schlagfertig und benannte ihre Veranstaltung in "Generic Wizard Night" (Allgemeine Zauberer-Nacht) um.

Ähnlich erging es dem Harry Potter-Festival im dänischen Odense. Nach jahrelanger Duldung teilte man den Veranstaltern mit, dass der bekannte Name nicht mehr genutzt werden dürfe. Seit diesem Jahr findet es nun unter dem Titel "Magische Tage" statt. (red, 19.12.2018)