Sanaa – Im Bürgerkriegsland Jemen hat eine zunächst fragile Waffenruhe für die strategisch wichtige Hafenstadt Hodeidah eingesetzt. Sie trat am Dienstag um Mitternacht Ortszeit (Montag, 22 Uhr deutscher Zeit) in Kraft. Nach arabischen Medienberichten, die sich zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfen ließen, wurde die Feuerpause bis Dienstag früh weitgehend respektiert, allerdings seien in der Nacht wiederholt Maschinengewehrsalven und sporadische Schießereien zu hören gewesen.

Unmittelbar zu Inkrafttreten der Feuerpause warfen sich die Kriegsparteien in Medienberichten gegenseitig das Missachten der Vereinbarung vor. Eine knappe Stunden nach offiziellem Beginn der Feuerpause hieß es aber beim Sender Al-Arabiya, dass inzwischen "gespannte Ruhe" herrsche. Der Sender Al Jazeera berichtete Dienstag früh, die Kampfhandlungen seien abgeflaut.

Waffenruhe

Die international anerkannte Regierung und die schiitischen Houthi-Rebellen, die Hodeidah kontrollieren, hatten sich am Donnerstag bei den Friedensgesprächen in Schweden auf eine Waffenruhe für die Hafenstadt geeinigt. In einem nächsten Schritt soll nun ein Komitee zusammentreten, das unter UNO-Vorsitz den Abzug der Truppen beider Seiten koordiniert. Innerhalb von drei Wochen sollen sich diese aus Hodeidah zurückziehen.

Mit der Waffenruhe ist die Hoffnung auf eine Entspannung der dramatischen humanitären Lage in dem bitterarmen Land auf der arabischen Halbinsel verbunden. Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg erlebt der Jemen der UNO zufolge die schwerste humanitäre Krise der Welt. Millionen Menschen müssen hungern, 250.000 droht der Hungertod. (APA, 18.12.2018)