Das Plakat von Christian Ludwig Attersee sorgte für viel Wirbel. Er selbst hatte erklärt, er betrachte den Entwurf als ein Kunstwerk, "in dem die Kraft, Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein der Frauen positiv gezeigt wird".

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Wien – Der österreichische Skiverband (ÖSV) hat das wegen Sexismus kritisierte Werbeplakat von Christian Ludwig Attersee für die FIS-Weltcuprennen der Damen am Semmering (28. und 29. Dezember) aus dem Verkehr gezogen. Nach STANDARD-Informationen teilte dies der ÖSV der Geschäftsstelle des Werberats mit. Demnach werde das Sujet aus allen Medien ersatzlos entfernt und zukünftig nicht mehr verwendet.

Effekt unterschätzt

"Eine vernünftige Entscheidung", sagt Michael Straberger, Präsident des Werberats. Der ÖSV hätte den unangenehmen Effekt des Sujets zunächst unterschätzt, sich dann aber einsichtig gezeigt.

"Dem ÖSV lag es fern, mit diesem Kunstwerk und der Bewerbung eines Sportereignisses Gefühle von Betrachtern zu verletzen und für Ärgernis zu sorgen. Zukünftig wird bei Verwendung von Sujets verantwortungsvoller umgegangen. Der ÖSV möchte hiermit sein Bedauern aussprechen", lautet es in einer Erklärung.

Diskussion am Wochenende

Am Wochenende war eine öffentliche Diskussion um das Werbeplakat ausgebrochen. Zu sehen sind aufgespießte Tierköpfe und eine nackte, auf wackligen Beinen stehende Skifahrerin, der ein Halbmond zwischen die Beine starrt.

Franz Steiner, Präsident des WSV Semmering, sagte dazu am Samstag auf STANDARD-Anfrage: "Es lag uns wirklich fern, mit dieser Arbeit eines bedeutenden österreichischen Künstlers die Befindlichkeit von Betrachtern in irgendeiner Weise zu verletzen."

"Ich bin keine Kunstexpertin und kenne mich beim Skifahren besser aus. Ich hoffe aber doch, dass unsere Mädels am Semmering eine bessere Figur machen als die Dame", sagte ÖSV-Skirennläuferin Ramona Siebenhofer.

Am Dienstag hat der ORF bereits das Plakat aus der Versteigerung bei "Licht ins Dunkel" genommen. (red, 18.12.2018)