Tallinn – Im Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank hat es in Estland die ersten Festnahmen gegeben. Zehn frühere Mitarbeiter der größten dänischen Bank seien in Gewahrsam, teilte die estnische Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die estnische Filiale spielt eine Schlüsselrolle im Geldwäsche-Skandal: Über sie sollen 200 Milliarden Euro an verdächtigen Geldern geflossen sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft den ehemaligen Mitarbeitern vor, wissentlich verdächtige Gelder transferiert zu haben. Danske hatte im September nach einer internen Untersuchung erklärt, sie habe die estnische Geldwäsche-Meldestelle (FIU) auf 42 Mitarbeiter und Vertreter in Estland aufmerksam gemacht, die in verdächtige Aktivitäten verwickelt gewesen seien. Acht ehemalige Mitarbeiter seien angezeigt worden. Ein Danske-Sprecher konnte am Mittwoch nicht sagen, ob die zehn Verhafteten zu diesen Personen zählen.

Verstrickungen mit der Deutschen Bank

In den Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank ist auch die Deutsche Bank verstrickt, die als sogenannte Korrespondenzbank einen Großteil der verdächtigen Zahlungen abgewickelt haben soll. Das Frankfurter Geldhaus hat erklärt, dass für die Überprüfung der Kunden die Danske Bank und nicht die Deutsche Bank zuständig gewesen sei. (APA, 19.12.2018)