Channelmanager Alexander Hofer soll im ORF den Job des Unterhaltungschefs vorläufig übernehmen.

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Wien – Die Suche nach dem ORF-Unterhaltungschef geht in die nächste Runde: Nach STANDARD-Infos soll Alexander Hofer, Channelmanager von ORF 2, den Job zumindest interimistisch übernehmen. Die favorisierten Bewerber Roland Brunhofer und Doroteja Gradistanac gehen offenbar leer aus.

Mit der Entscheidung folgt Generaldirektor Alexander Wrabetz offenbar den Wünschen des Stiftungsrats. Brunhofer wurden lange – wohl auch politisch – die besten Chancen eingeräumt, dürfte aber zuletzt die Unterstützung des Gremiums verloren haben. Darüber hinaus gibt es die Empfehlung der Gleichstellungskommission des ORF nach Beschwerde, Abstand von Brunhofer als Führungskraft zu nehmen.

Update: Heikel ist die Entscheidung aber auch, weil laut Ausschreibung bei gleicher Qualifikation einer weiblichen Kandidatin der Vorzug zu geben wäre. Warum Wrabetz nun weder Brunhofer noch Gradistanac bestellt, lässt Mitarbeiter im ORF ratlos zurück. Eine offizielle Stellungnahme gibt es vom Küniglberg bis dato nicht.

Ende nicht in Sicht

Alexander Hofer war immer als Nachfolger von Edgar Böhm als Unterhaltungschef vorgesehen. Nach Strukturreform und Regierungswechsel kam der ORF-Journalist und -moderator zum Zug. Ein Ende der interimistischen Funktion ist nicht in Sicht.

Dies wohl auch, weil nach neuer Struktur der Job des Unterhaltungschefs insgesamt in Frage gestellt wird, weil die Agenden ohnehin von den Channelmanagern übernommen würden. Für ORF 1 ist dies Lisa Totzauer, für ORF 2 Hofer selbst. (prie, 20.12.2018)

Update 20.12.2018, 15:52:

Die Position wird "interimistisch" von ORF 2-Channelmanager Alexander Hofer übernommen, bestätigt der ORF am Donnerstag der APA. Man wolle im Rahmen der neuen Channel-Organisation erst die "Zielstruktur" für die TV-Programm-Abteilungen erarbeiten.

Dies soll bis März 2019 passieren, hieß es am Küniglberg. Dann werde die "Basis für weitere Personalentscheidungen" vorliegen. Die interimistischen Bestellungen gelten daher für "maximal sechs Monate".

Auch die Leitung der Hauptabteilung "Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen" wird nämlich vorläufig neu besetzt, mit Thomas Matzek, dem Sendungsverantwortlichen von "Universum History". Gleiches gilt für die Hauptabteilung "Religion", sie wird interimistisch von Barbara Krenn, sendungsverantwortliche Redakteurin in der Abteilung, geleitet. (APA, 20.12.2018)