Astrid Wagener kommentierte das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in der ARD.

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"Ohne Einwanderer würden in Deutschland im Jahr 2050 mehr als zehn Millionen Arbeitskräfte fehlen." Monika Wagener kam gleich im ersten Satz ihres Kommentars zum deutschen Fachkräfteeinwanderungsgesetz in der ARD zur Sache. Wer die Pensionen der Babyboomergeneration zahlen wird, geschweige denn sie pflegen wird, steht nämlich in den Sternen: Ein reales Problem, das auch "besorgte Bürger" auf ihre Agenda setzen könnten.

Anlass für Wageners Kommentar waren die von Ministern der CDU, CSU und SPD beschlossenen Gesetze zur Einwanderung von Fachkräften. Immerhin sei das Problem in der Politik aller populistischen Stimmungsmache zum Trotz angekommen, so die Journalistin. Die beiden Gesetze stellten "eine Gratwanderung zwischen Öffnung und Missbrauch" dar.

Im Studio herrschte Stille

In Zeiten, da man in Zusammenhang mit Asylwerbern fast nur mit Negativmeldungen bombardiert wird, mutet so etwas wie das deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das noch vom Bundestag abgesegnet werden muss, fast wie ein Fremdkörper an. Noch während Wagener sprach, konnte man sie förmlich hören: die Populisten. Freilich nicht im Studio. Da herrschte im Hintergrund sachliche Stille. Aber irgendwer würde an diesem Punkt einwerfen, die Flüchtlinge seien ja keine Fachkräfte.

Wagener kam im wohltuend klaren TV-Format des Kommentars schnell auf den Punkt: "Die, die gesucht werden, die Besten, die Klügsten, die Fleißigsten, die, die die Wirtschaft voranbringen sollen, die werden keine Lust haben, in ein Land zu gehen, in dem sie sich nicht willkommen fühlen, in dem sie und ihre Kinder womöglich rassistischen Vorurteilen begegnen." Das sagen Migrationsforscher. (Colette M. Schmidt, 21.12.2018)