Der Schwarzwald-"Tatort".

Foto: ARD/SWR

Ermattet nach den Weihnachtsvorbereitungen auf die Couch zu sinken und bei niedriger Energieleistung zu entspannen, das wird nichts. Dabei hätten alle im Schwarzwald-Tatort Ruhe so dringend nötig: die Ermittler, die einen Doppelmörder suchen, ebenso der titelgebende Student Damian, der nicht nur mit dem Jus-Studium, sondern mit seinem ganzen Leben überfordert ist, Stimmen hört und sich verfolgt fühlt.

Irgendwie kreuzen sich ihre Wege immer wieder in diesem staubigen, düsteren Kosmos aus billiger Studentenunterkunft und unsortierten Aktenmappen. Doch während die Kommissare langsam vorwärtskommen, driftet Damian immer weiter ab. Viele sehen es, keiner kann helfen.

Es ist das Gegenteil eines straighten Krimis, was da geboten wird. Man ahnt, dass alles zusammenhängt, sieht aber nur lose Enden. Einmal kurz gedanklich abzuschweifen wird mit dem Gefühl noch größerer Verwirrung sanktioniert.

Aber eigentlich schaut man auch gar nicht weg, erst recht nicht, wenn Damian am Zug ist. Fast ist es sein alleiniger Film, Thomas Prenn spielt in seiner ersten Hauptrolle den bemitleidenswerten Studenten dergestalt, dass man ihm nichts anderes als eine große Karriere prophezeien kann.

Und noch ein Neuer tut den Schwarwäldlern gut: Carlo Ljubek als Aufhilfskommissar Luka Weber, der einspringt, weil Stammermittler Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) im echten wie im Krimileben erkrankt ist.

Weber ist deutlich kantiger als der Rekonvaleszente und im Vergleich zur farblosen Kollegin Franziska Tobler (Eva Löbau) sowieso eine Bereicherung. Hoffentlich hat man weitere Verwendung für ihn. (Birgit Baumann, 22.12.2018)