Großes Interesse an den Hinterlassenschaften der einst gefürchteten Behörde in Lettland: Schon in den ersten zwölf Stunden haben sich mehr als 12.000 Personen auf einer eigens eingerichteten Webseite registriert, um die erstmals publik gemachte Unterlagen des früheren sowjetischen Geheimdienstes KGB einsehen zu können.

Dies sagte die Leiterin des lettischen Nationalarchiv, Mara Sprudze, am Freitag im lettischen Rundfunk. Die Webseite habe zudem rund 54.000 Besucher verzeichnet – vor allem aus Lettland und Russland.

Veröffentlichung

Das Archiv hatte am Donnerstagnachmittag online einige KGB-Dokumente veröffentlicht, die nach dem Ende der Sowjetunion in dem heutigen EU- und NATO-Land Lettland verblieben und gut 25 Jahre unter Verschluss gehaltenen worden waren. Dabei handelt es sich um Telefonlisten von KGB-Mitarbeitern, einen Katalog externer Informationsquellen sowie einen statistischen und einen alphabetischen Index der Behörde.

Um die meist in russischer Sprache und handschriftlich verfassten Unterlagen online einsehen zu können, ist eine Registrierung nötig. Mit der umstrittenen Offenlegung soll ein Schlussstrich unter die jahrzehntelange öffentliche Debatte gezogen werden. Was mit den nur unvollständig erhaltenen KGB-Akten geschehen soll, spaltet die lettische Gesellschaft seit der wiedererlangten Unabhängigkeit 1991. (APA, 21.12.2018)