DER STANDARD

Sanaa – Der UN-Sicherheitsrat hat sich einstimmig auf die Entsendung von zivilen Beobachtern in den Jemen geeinigt. Alle 15 Mitglieder des Gremiums stimmten am Freitag in New York für den britischen Entwurf, der die Überwachung des brüchigen Waffenstillstands in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hodeida vorsieht. Die Beobachter sollen unter anderem den Betrieb des Hafens sicherstellen und den geplanten Abzug der Kämpfer aus der Stadt überwachen.

Regierung und Huthi-Rebellen hatten sich am Donnerstag vergangener Woche bei ihren Gesprächen unter UN-Vermittlung in Schweden auf eine Waffenruhe geeinigt. Ursprünglich sollte sie schon in der Nacht zu Freitag in Kraft treten. Sie erwies sich aber als brüchig, die Kämpfe in der Stadt dauerten an.

Wichtiger Hafen

Später wurde der offizielle Beginn der Waffenruhe auf Dienstag 00.00 Uhr (Ortszeit) verschoben. Die Vereinbarung gilt für das von den Rebellen kontrollierte Hodeida und den dortigen Hafen, über den der Großteil der humanitären Hilfe für den Jemen in das Land gelangt.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN-Angaben wurden in dem Bürgerkrieg bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der UN zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit. (APA, 21.12.2018)