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"Schäme Dich, János" skandierten die Demonstrantinnen und Demonstranten am Freitag bei den Protesten in Ungarn.

Foto: REUTERS/Marko Djurica

Budapest – Die Demonstrationswelle, die seit zehn Tagen durch Ungarn rollt, fand am Freitag ihre Fortsetzung. Vor dem Kossuth-Platz in Budapest versammelten sich Medienberichten zufolge erneut tausende Menschen, um gegen die rechte Regierung von Premier Viktor Orbán und gegen das umstrittene neue Arbeitszeitgesetz zu protestieren.

Dieses wird wegen der massiven Ausdehnung der Überstunden von 250 auf 400 pro Jahr als "Sklavengesetz" bezeichnet. Unter dem Motto "Schäme, Dich János" zog die Menge weiter zum Sitz von Staatspräsident János Áder auf dem Burgberg, um gegen dessen Unterzeichnung des umstrittenen Gesetzes zu protestieren.

Friedensmarsch

Die Satirepartei Zweischwänziger Hund hatte die Protestaktionen mit ihrem "Friedensmarsch" eröffnet und sich mit ihren rund 2.000 Anhängern der Demonstration angeschlossen, die von linken und rechten Oppositionsparteien organisiert wurde.

Während es bei früheren Demonstrationen zu Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten kam, verlief die Protestaktion vom Freitag bisher friedlich. Orbán hatte die Demonstrationen gegen seine Regierung in einem Interview am Freitag als "hysterische Kreischerei" bezeichnet. (APA, 21.12.2018)