Ein Traum in Weiß – und kein vergänglicher.
Foto: ESA/DLR/FU Berlin

Paris – Die Wetteraussichten für Weihnachten hierzulande: Plusgrade, wolkenverhangener Himmel und verbreitet Regen. Die vielbesungene weiße Weihnacht ist bei uns fast schon ein so rares Gut ... wie auf dem Mars, wo man durchaus verschneite Stellen finden kann, wenn man die Teleskopaugen offen hält.

Eine solche Stelle ist der Korolev-Krater im Mare-Boreum-Gradfeld, das die nördliche Polarkappe des Mars umfasst. Dieser gut 81 Kilometer durchmessende Krater enthält etwa 2.200 Kubikkilometer Wassereis – allerdings nicht nur im Winter, sondern rund ums Jahr. Die bis zu zwei Kilometer hohen Wände des Einschlagskraters halten einen Kaltluftsee aufrecht, der das Eis am Boden isoliert.

Foto: ESA/DLR/FU Berlin

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat nun ein Bild dieses weißen Stückchens Marsoberfläche veröffentlicht. Es ist aus fünf Aufnahmen der High Resolution Stereo Camera der Sonde Mars Express zusammengesetzt, die bei verschiedenen Umrundungen des Planeten gemacht wurden. Die Sonde kreist seit 15 Jahren um den Mars.

Die rund 1,8 Kilometer dicke Eisschicht im Korolev-Krater ist laut aktuellem Forschungsstand übrigens kein Relikt einstiger Polarkappen aus der Zeit, als es an der Marsoberfläche noch große Mengen an Wasser gegeben haben soll. Dieser Marsgletscher dürfte sich erst gebildet haben, nachdem der Einschlag den Krater und damit für Eisablagerungen günstige Umweltbedingungen schuf. (red, 22. 12. 2018)