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Das Ministerium nach dem der Explosion

Foto: AP/Rahmat Gul

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Einsatzkräfte am Tatort.

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Kabul/Dubai – In Afghanistan hat sich nach dem verheerenden Anschlag auf ein Regierungsgebäude in Kabul niemand zu dem Angriff bekannt. Der Sprecher der Taliban, Sabihullah Mudschahid, wies am Dienstag Vorwürfe zurück, seine Gruppierung stehe hinter dem Attentat. Die Regierung in Kabul steht unter erheblichen Druck, seitdem US-Präsident Donald Trump erklärt hat, er überlege mindestens 5000 der 14.000 in Afghanistan stationierten US-Soldaten abzuziehen. Zudem haben die Taliban nach eigenen Angaben vertrauliche Gespräche mit den USA über einen Waffenstillstand geführt. Auch der Iran erklärte am Dienstag, mit den Taliban würden Gespräche geführt.

Bei dem Angriff auf ein Regierungsgebäude wurden am Montag 43 Menschen getötet. Zudem gebe es mehr als zehn Verletzte, teilten die Behörden mit. Zunächst hatte sich ein Attentäter in einem Auto vor dem Ministerium in die Luft gesprengt. Danach stürmten Angreifer die Behörde und nahmen Zivilisten als Geiseln. Es folgten über Stunden Feuergefechte mit Soldaten. Den Angaben zufolge wurden rund 350 Menschen aus dem Gebäude gerettet. Das Muster der Attacke glich früheren Angriffen der Taliban auf staatliche Einrichtungen. Regierungschef Abdullah Abdullah warf den Taliban vor, hinter dem Anschlag zu stecken.

Sorgen vor möglichem Abzug der Amerikaner

Ein möglicher Abzug der US-Truppen hat Ängste und Unruhe in der Kabuler Regierung und ausländischen Vertretungen ausgelöst. Befürchtet wird, die fundamental-islamistischen Taliban könnten ihr Regime in Kabul wiederherstellen. Die USA haben die Taliban an der Spitze einer internationalen Koalition 2001 aus der Hauptstadt und weiten Teilen des Landes verdrängt, aber nie vollständig besiegen können.

Der Chef des US-Generalstabes, Marine-General Joseph Dunford, versuchte Heiligabend bei einem Truppenbesuch in Afghanistan Sorgen zu zerstreuen, die Amerikaner würden ihre Afghanistan-Politik ändern. Der Auftrag der Soldaten werde nicht geändert, sagte er.

Vertreter der iranischen Regierung haben nach einem Bericht der staatlichen Agentur Irna Gespräche mit den Taliban aufgenommen. Die Regierung in Kabul sei darüber informiert worden. Ziel sei es, bei der Behebung der "Sicherheitsprobleme" zu helfen, sagte der Sekretär des iranischen Sicherheitsrates, Ali Schamkhani, dem Bericht zufolge.(Reuters, 26.12.2018)

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