Muss sich vor Gericht verantworten: Kevin Spacey

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Hollywood – US-Schauspieler Kevin Spacey (59) muss sich wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten.

Wie die Staatsanwaltschaft im US-Staat Massachusetts am Montag (Ortszeit) mitteilte, soll Spacey am 7. Jänner dem Haftrichter im Bezirk Nantucket vorgeführt werden. Die Vorwürfe von unsittlichem Angriff und Körperverletzung stammten von einem Vorfall im Juli 2016 in einem örtlichen Restaurant auf der Nantucket-Insel, hieß es.

Am gleichen Tag brach Spacey sein langes öffentliches Schweigen und meldete sich auf Twitter und YouTube mit einem bizarren Video zu Wort. Bald werde die "ganze Wahrheit" ans Licht kommen, sagt er in dem Video, und "Ihr wollt mich zurück". Es war sein erster Tweet seit Oktober 2017.

Im Herbst 2017 waren zahlreiche Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Spacey vorgebracht worden. Der Schauspieler Anthony Rapp ("Star Trek: Discovery") hatte angegeben, als 14-Jähriger in den 1980er Jahren belästigt worden zu sein. Am Londoner Old Vic Theater könnte Spacey in seiner Zeit als künstlerischer Direktor Berichten zufolge mindestens 20 Männer belästigt haben. Auch in England waren Ermittlungen angelaufen.

Spacey hatte sich nach Angaben einer Sprecherin 2017 in therapeutische Behandlung begeben. Bei Rapp entschuldigte er sich damals in einer Stellungnahme, gab aber an, er könne sich an den Vorfall "ehrlich nicht erinnern".

Der Streaming-Dienst Netflix kündigte im Zuge der Enthüllungen die Zusammenarbeit mit dem Oscar-Preisträger bei der Polit-Serie "House of Cards" auf. Seine Figur Frank Underwood wurde durch Tod aus der Handlung entfernt.

Der Fall in Massachusetts dreht sich um einen damals 18-jährigen Burschen. Im vorigen November hatte die ehemalige TV-Moderatorin Heather Unruh über den angeblichen Vorfall mit Spacey und ihrem Sohn gesprochen. Demnach soll der Schauspieler dem jungen Mann in einem Restaurant betrunken gemacht haben und dann unsittlich berührt haben. (APA, 25.12.2018)