Das bisher einzige von der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana veröffentlichte Bild des Luftabwehreinsatzes.

Foto: APA/AFP/SANA

Auch die türkische Armee verlegte nahe der nordsyrischen Grenzstadt al-Rai am Dienstagabend Truppen.

Foto: APA/AFP/AREF TAMMAWI

Damaskus – Israelische Kampfflugzeuge haben nach syrischer Darstellung in der Nacht zum Mittwoch mehrere Ziele bei Damaskus angegriffen. Dabei seien drei Soldaten verletzt worden, berichtete die Staatsagentur Sana. Die syrische Luftabwehr habe "feindliche Raketen", die aus dem Luftraum über dem Libanon abgefeuert worden seien, ins Visier genommen. Demnach wurden alle anfliegenden Raketen abgeschossen.

Israel hatte in den vergangenen Monaten wiederholt iranische Stellungen im Nachbarland bombardiert. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Angriffe hätten sich gegen mindestens drei Waffenlager der iranischen Revolutionsgarden und ihrer libanesischen Verbündeten von der Schiitenmiliz Hisbollah gerichtet.

In Damaskus seien schwere Explosionen außerhalb der Stadt zu hören gewesen, sagte ein Bewohner der Deutschen Presse-Agentur. Die Detonationen habe es offenbar in der Gegend des Militärflughafens Messe im Westen und in einem Gebiet nordwestlich der Hauptstadt gegeben. Über das genaue Ziel der Angriffe sowie mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Es hieß lediglich, ein Waffendepot sei beschädigt worden.

Video des Luftabwehreinsatzes.

Die israelische Führung betont immer wieder, keine dauerhafte Militärpräsenz seines Feindes Iran in Syrien zu tolerieren. Teheran ist neben Moskau der engste Verbündete der Regierung von Staatschef Bashar al-Assad und unterstützt ihn in dem seit sieben Jahren andauernden innersyrischen Krieg militärisch. Zusammen mit der aus dem Iran finanzierten Hisbollah bedroht sie Israel vom Norden und Nordosten.

Eine israelische Armeesprecherin sagte in Tel Aviv zu den Angriffen in Syrien: "Wir äußern uns nicht zu ausländischen Berichten." Sie betonte jedoch, die israelische Luftabwehr sei gegen eine in Syrien abgefeuerte Luftabwehrrakete aktiviert worden. Es gebe keine Verletzten oder Schäden. Zuvor hatten Bewohner der israelischen Küstenstadt Hadera zwischen Haifa und Tel Aviv von lauten Explosionen berichtet.

Russland hatte seinen syrischen Verbündeten eigenen Angaben zufolge im Oktober mit dem modernen Luftabwehrsystem S-300 ausgestattet. Hintergrund war der Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeuges mit 15 Soldaten über dem Mittelmeer nach einem Fehltreffer der syrischen Luftabwehr. Die Syrer hatten mit dem alten russischen System S-200 eigentlich auf vier angreifende israelische F-16-Jets gezielt. (APA, 26.12.2018)

Anmerkung: Dieser Artikel wurde aktualisiert