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Im chinesischen Tianjin hat der Prozess gegen den Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang begonnen.

Foto: AP Photo/Mark Schiefelbein

Tianjin – Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat in der chinesischen Stadt Tianjin am Mittwoch der Prozess gegen den Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang begonnen. Mindestens 50 Polizisten blockierten den Zugang zum Gerichtsgebäude und erklärten, der Prozess finde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie eine AFP-Journalistin berichtete.

Vor dem Gerichtsgebäude wurden zwei Menschenrechtsaktivisten abgeführt, wie AFP-Journalisten und Augenzeugen berichteten. "Das chinesische Volk darf nicht länger in Angst leben, wir müssen uns gegen Unterdrückung erheben und mutig sein", sagte der Menschenrechtsaktivist Yang Chunlin vor dem Gebäude.

Anschließend wurde er von Beamten in zivil gepackt und in ein wartendes Auto gebracht. Ein weiterer Aktivist hielt ein Schild mit der Aufschrift "Lassen Sie den unschuldigen Wang Quanzhang frei" hoch. Er wurde laut Augenzeugen anschließend abgeführt.

Vertrat Opfer von Landenteignungen

Der Rechtsanwalt Wang Quanzhang, der Aktivisten und Opfer von Landenteignungen vertrat, war 2015 im Zuge einer Polizeiaktion gegen Kritiker der kommunistischen Regierung verschwunden. 2016 wurde er wegen des Vorwurfs der Subversion angeklagt.

Wangs Frau Li Wenzu wurde die Teilnahme am Prozess verwehrt. Nach Angaben einer Unterstützerin wurden beide so lange von Polizisten am Verlassen eines Wohnhauses in Peking gehindert, bis es zu spät war, um nach Tianjin zu reisen. Li war bereits am Dienstag unter De-facto-Hausarrest gestellt worden. Ihren Angaben zufolge wurden vor ihrer Wohnung mehr als 20 Sicherheitsleute postiert. (APA, AFP, 26.12.2018)