Wer dachte, es wären bereits alle Highend-Smartphones des ausklingenden Jahres vorgestellt worden, der irrt. Kurz vor Silvester hatte die Huawei-Tochter Honor noch eine Präsentation auf Lager. In China hat man das Honor V20 vorgestellt, berichtet 91Mobiles.

Loch statt "Notch"

Das Handy, das im kommenden Jahr auch in europäischen Breitengraden aufschlagen soll, probiert sich an einer designtechnischen Neuerung. Nach allerlei Einkerbungen für die Frontkamera und Näherungssensor setzt man nun auf ein Loch.

Dieses liegt aber unter dem Displayglas und durchstößt laut Angaben des Herstellers nur zwei der insgesamt 18 Schichten des Bildschirms. Darunter auch das LCD-Panel, weswegen keine Inhalte darüber eingeblendet werden können, wenn die Kamera nicht verwendet wird. Platziert wurde die Aussparung im linken oberen Eck. Der Durchmesser wird mit 4,5 Millimetern beziffert.

Das Honor V(iew) 20 in der Front und Rückansicht.
Foto: Honor

Kamera mit Kinect-Funktion

Der Bildschirm selbst weist eine Diagonale von 6,4 Zoll bei einer Auflösung von 2.310 x 1.080 Pixel auf. Darunter kommt Hardware zum Einsatz, die man etwa schon vom Huawei Mate 20 kennt. Ein Kirin 980-Chip arbeitet mit 6 oder 8 GB RAM zusammen. Dazu gibt es 128 oder 256 GB Onboardspeicher ohne Erweiterungsmöglichkeit und einen schnellladefähigen Akku mit 4.000 mAh.

Auf der Rückseite sitzen ein 48-MP-Kamerasensor im Dualverbund mit einer nicht näher beschriebenen 3D-Kamera für Augmented Reality-Anwendungen und bessere Tiefeneffekte bei Aufnahmen. Gezeigt wird etwa ein Szenario, in dem man das Handy dazu verwendet, um eigene Bewegungen in Spiele zu übertragen, ähnlich wie es das Xbox-System Kinect kann. Die "eingelochte" Frontkamera liefert üppige 25 Megapixel. Besitzer klassischer Kopfhörer dürfen außerdem aufatmen: Das Honor View 20 kommt mit Klinkenbuchse.

Die 3D-Kamera soll auch Kinect-artige Funktionen erlauben.
Foto: Honor

Europa-Start im Jänner

Vorinstalliert ist Android 9.0 "Pie" in der eigenen Variante "Magic UI". Ob diese das bisherige EMUI ersetzen soll, einfach nur eine Umbenennung oder eine rein für China gedachte Adaptierung ist, ist unklar.

In China kostet das V20 in der günstigsten Variante (128 GB Speicher + 6 GB RAM) knapp 3.000 RMB, was derzeit etwa 383 Euro entspricht. Eine Vorbestellung ist bereits möglich. Der Europa-Launch des View 20 ist für 22. Jänner in Paris geplant, wie viel das Gerät bei uns kosten wird, wurde noch nicht verraten. (red, 27.12.2018)