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Josep Guardiola muss "reflektieren und nachdenken".

Foto: Reuters/Recine

London – Jürgen Klopp hat Josep Guardiola Nachhilfe im Fach Fußball-Mathematik gegeben. Wenn er bei Manchester City wäre, sagte der Trainer des FC Liverpool, "dann würde ich denken, es wären nur vier Punkte Rückstand". Denn Klopp würde einen Sieg von Manchester im Spitzenspiel am 3. Jänner gegen die Reds bereits einkalkulieren, wenn er als Guardiola vor die sieben Punkte zurückliegende Elf treten müsste.

Tottenham zog vorbei

Manchester City ist der große Verlierer der Weihnachtszeit. Das 1:2 am "Boxing Day" bei Leicester City war die dritte Niederlage in den letzten vier Ligaspielen. In der vergangenen Saison hatte City insgesamt nur zweimal verloren. Tottenham ist mit dem 5:0 gegen Bournemouth an City vorbeigezogen und seit Mittwoch mit sechs Punkten Rückstand erster Liverpool-Verfolger.

Guardiola, der City in der dritten Saison betreut, sagte nach der Niederlage gegen Leicester, er müsse nun "reflektieren und nachdenken, was die Mannschaft braucht und wie ich ihr helfen kann". Es könne Kopfsache sein. "Gute Ergebnisse wirken Wunder. Nun sind da Zweifel. Aber wir müssen die Dynamik ändern, um Spiele zu gewinnen und gute Leistungen zu bieten, um etwas zu bewegen und zu versuchen, wieder zu gewinnen."

"Zwei andere Teams sind besser"

Auch Guardiola versuchte sich in der speziellen Mathematik: "Wir haben eine unfassbare Punktezahl. In einer normalen Situation würden wir um die Meisterschaft kämpfen. Aber die Wirklichkeit ist, dass da zwei andere Teams sind, und die sind besser."

Sehr gute 44 Punkte hat City in der Hinrunde erreicht. Im vergangenen Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt aber bereits 55 und am Saisonschluss 100. Anfang Dezember stand City noch an der Tabellenspitze, die Marke aus der vergangenen Saison schien in Reichweite. Ein Problem ist die Defensive. Wettbewerbsübergreifend blieb Guardiolas Team seit neun Partien nicht mehr ohne Gegentreffer, was dem Trainerstab "natürlich Sorgen macht".

Klopp hingegen gibt nach der erfolgreichsten Hinrunde in Liverpools Geschichte den Mahner. "Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen, und das wissen wir alle", sagte der Coach, dessen Team am Samstag Arsenal empfängt. Er erwartet ein enges Rennen bis zum letzten Spieltag. Bis dahin steht noch viel Fußball-Mathematik an. (APA, 27.12.2018)